Rückblick

Fortbildung Fußballmedizin

Fortbildung für alle Expert*innen im sportmedizinischen Bereich

DFB-Campus Frankfurt
14. - 15. Januar 2025
Jamal Musiala (Deutschland) wird verletzt behandelt.GES/ Fussball/ Training der deutschen Nationalmannschaft in Frankfurt, 20.09.2022Football / Soccer: Training session of the German national team in Frankfurt, September 20, 2022

Am 14. und 15. Januar 2025 fand die 11. Auflage der Fortbildung Fußballmedizin am DFB-Campus in Frankfurt statt. Mit 140 Teilnehmer*innen war die Veranstaltung restlos ausgebucht und eine der größten der bisher stattgefundenen Fortbildungen.

Mit spannenden Vorträgen und Talk-Runden hatten alle Teilnehmer*innen die Chance, sich mit den aktuellsten Themen der Sportmedizin auseinanderzusetzen und mit Gleichgesinnten in den Austausch zu kommen. Hierfür schaffte spätestestens das Get-Together am ersten Abend die perfekten Gegebenheiten.

Das war unser Programm

  1. Dienstag, 14. Januar 2025

    • 14:00 Uhr: Begrüßung | Tim Meyer, Saarbrücken; Werner Krutsch, Nürnberg; Leonard Achenbach, Würzburg

    • 14:10-14:55 Uhr: Hüftprobleme im Fußball –  Wie und wann spielfähig bleiben? | Michael Dienst, München

    • 14:55-15:40 Uhr: Kommunikationsstrategien zwischen Medizinischem Team und Trainerteam im Fußball | Christoph Herr, Frankfurt

    Pause

    • 16:00-16:45: Gefahren des Schmerzmittel-Gebrauchs im Fußball | Gunnar Heine, Frankfurt 

    • 16:45-19:30 Uhr:  "Sportmedizinische Aspekte im Frauenfußball"
    •         1) Frauenspezifische Verletzungsprävention | Lisa Bode, Freiburg 

    17:10-17:30 Uhr: Pause 

    •        2) RED-S im Allgemeinen und im Fußball | Christine Kopp, Tübingen 

    •        3) Zyklus-basiertes Training | Kirsty Elliott-Sale, Manchester

    •        4) „Sprechstunde“ und Fallbeispiele mit | Kirsty Elliot-Sale, Manchster; Christine Kopp, Lisa Bode, Freiburg & Leonard Achenbach, Würzburg

    • Ab 19:30 Uhr: Abendessen & Get-Together 
  2. Mittwoch, 15. Januar 2025

    • bis 08.45 Uhr: Anreise zum DFB-Campus 

    • 09:00 Uhr: Einführung | Tim Meyer, Saarbrücken; Werner Krutsch, Nürnberg; Leonard Achenbach, Würzburg

    • 09:10-09:55: Lernen von anderen Sportarten: Handball – no diver, but more injuries?  | Leonard Achenbach, Würzburg

    • 09:55-10:40 Uhr: Handverletzungen im Fußball –  nicht nur bei Torhütern?! | Max Haerle, Markgröningen

    Pause

    • 11:00-14:00 Uhr: Workshop: „Regenerationsmanagement im Fußball“
    •     Diagnostik und Monitoring von Erholungsbedarf | Tim Meyer, Saarbrücken

    •     Methoden zur Unterstützung der Regeneration  | Alexander Ferrauti, Bochum

    12:15-13:15: Pause

    •      Load-Management in Fußballteams  | Holger Broich

    • 14:00-14:45: Notfälle auf dem Spielfeld – Tipps & Tricks vom Unfallchirurgen | Ulrich Stöckle, Berlin

    • ab 14.45 Uhr: Ausklang und Abreise
Breite Themenvielfalt bei der Fortbildung

Bei der diesjährigen Fortbildung wurde sich mit einer Vielzahl von verschiedenen Themen beschäftigt. Hierbei wurden folgende Themen schwerpunktmäßig von unseren Speakern behandelt:

  • Hüftprobleme
  • Frauenfußball
  • Muskelverletzungen
  • Lernen vom Handball
  • Kommunikationsstrategien
  • Schmerzmittel
  • Regeneration

Anbei befinden sich inhaltliche Ausschnitte der Themen Kommunikationsstrategie sowie Regeneration.

  1. Eine reibungslose Kommunikation zwischen medizinischem Team und Trainerteam ist entscheidend, um die optimale Leistung der Spieler sicherzustellen und Verletzungsrisiken zu minimieren. Hier sind die zentralen Aspekte einer erfolgreichen Strategie:

    1. Psychische Gesundheit und Leistungsfähigkeit

    • Das primäre Ziel: Spieler sollen zum richtigen Zeitpunkt ihre beste Leistung abrufen können, ohne die psychische Gesundheit zu gefährden.
    • Unter permanentem Druck steigt das Verletzungsrisiko durch mentale Ermüdung, kognitive Einbußen und schlechtere technische Ausführung. Deshalb ist ein enger Austausch mit der Sportpsychologie unerlässlich, um die Verknüpfung von mentalen und körperlichen Faktoren zu verstehen.

    2. Bio-Psycho-Soziales System berücksichtigen

    • Verletzungen treten häufig in Phasen auf, in denen sich Spieler mental oder sozial belastet fühlen. Emotionale und informative Unterstützung durch Trainer*innen und Ärzt*innnen hilft, diese Risiken zu mindern.

    3. Entscheidungskompetenzen

    • Akute Verletzungen erfordern oft sofortige Entscheidungen durch Ärzt*innen, auch gegen Meinungen anderer.
    • Bei langfristigen Belastungsthemen ist jedoch eine beratende Rolle mit Rücksprache innerhalb des Teams sinnvoll, um gemeinsame Entscheidungen zu treffen.

    4. Effektive Kommunikationsstruktur

    • Vertrauen aufbauen: Ein gutes Verhältnis zwischen Ärzt*innen und Trainer*innen ist essenziell, besonders in Drucksituationen.
    • Prioritäten und Timing: Wann und wie kommuniziert wird, sollte sorgfältig abgewogen werden. Dringlichkeit und Relevanz spielen hierbei eine Schlüsselrolle.
    • Selbstreflexion: Ärzt*innen müssen ihre eigene Emotionsregulation und Wahrnehmung schulen, um klar und effektiv zu kommunizieren.

    5. Fazit

    • Spielerbedürfnisse und perspektiven der Trainer*innen berücksichtigen.
    • Rücksprache mit Sportpsycholog*innen, um mentale Techniken für Leistungsfähigkeit und Selbstreflexion einzusetzen.
    • Klare Rollenverteilung: Entscheiden oder Beraten – diese Frage sollte immer geklärt sein, um Verantwortung effektiv zu übernehmen.

    Ein strukturierter Austausch und gegenseitiges Verständnis schaffen die Grundlage, um das Wohl und die Leistung der Spieler*innen in den Mittelpunkt zu stellen.

  2. Diagnostik und Erholungsbedarf

    • Belastung vs. Beanspruchung:

      • External Load: Spiele, Trainingsumfang, Laufdistanzen, Beschleunigungen.
      • Internal Load: Herzfrequenz, Laktat, Körperkerntemperatur, subjektive Belastung (RPE).

    • Messmethoden:

      • Blutparameter bieten hohe Präzision.
      • Motorische Tests sind einfach und störungsfrei in den Trainingsalltag integrierbar.
      • Hormondiagnostik, Urin- und Speicheltests sind weniger praktikabel.

    Fazit: Monitoring muss individualisiert erfolgen, angepasst an Sportart, Alter und Belastung. Wiederholte Messungen unter realen Bedingungen sind essenziell.

Gastgeber

Prof. Dr. Tim Meyer
Prof. Dr. Tim Meyer

Prof. Dr. Werner Krutsch
Prof. Dr. Werner Krutsch

Dr. Leonard Achenbach
Dr. Leonard Achenbach

Unsere Referenten

PD Dr. Lisa Bode
PD Dr. Lisa Bode

Prof. Dr. Holger Broich
Prof. Dr. Holger Broich

Prof. Dr. Michael Dienst
Prof. Dr. Michael Dienst

Prof. Dr. Alexander Ferrauti
Prof. Dr. Alexander Ferrauti

Prof. Dr. Max Haerle
Prof. Dr. Max Haerle

Christoph Herr
Christoph Herr

Prof. Dr. Gunnar Heine
Prof. Dr. Gunnar Heine

Dr. Christine Kopp
Dr. Christine Kopp

Prof. Dr. Kirsty Elliott-Sale
Prof. Dr. Kirsty Elliott-Sale

Prof. Dr. Ulrich Stöckle
Prof. Dr. Ulrich Stöckle

Impressionen von der Veranstaltung

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Organisation

Die Fortbildung Fußballmedizin wird veranstaltet und organisiert von der DFB-Akademie. 

Für Rückfragen zur Veranstaltung wenden Sie sich bitte an events-dfb-akademie@dfb.de