Philosophie
Trainer*innen haben eine Schlüsselrolle für die Zukunft des deutschen Fußballs - von der Vereinsbasis, über die Talent- und Eliteförderung bis zum Profifußball. Denn sie begeistern für das Fußballspielen, sie formen Mannschaften, sie sorgen für innovative Spielkonzepte und fördern nicht zuletzt Spitzenspieler*innen von heute und morgen! Alle Qualitätssteigerungen unserer Spieler*innen sind direkt mit Qualitätsimpulsen für unsere Trainer*innen verknüpft!
Der Weg zurück an die Weltspitze umfasst somit auch eine zukunftsorientierte Qualitätsoffensive für alle Trainer*innen!
Unsere Ziele
Starke Trainer*innen – aktive, erfüllte „Gestalter*innen“
Alle Trainer*innen, die eine Ausbildung beginnen, bringen bereits eine große Motivation und Interesse für die Aufgabe mit. Schließich investieren sie viel Zeit, Geld und Engagement für die persönliche Weiterqualifizierung als Trainer*in.
Viele haben dabei bereits lange vor Start einer formalen Ausbildung erste Schritte als Trainer*innen-„Neuling“ zurückgelegt. Dabei können unterschiedliche individuelle Motive dominieren. Sie reichen von der Begleitung des eigenen Kindes als Fußball-Anfänger*in im Verein bis zu Praxis-Hospitationen als erster Step in einem klaren Karriereplan als Trainer*in.
Dennoch treffen für alle Kandidat*innen identische „Erfolgsfaktoren“ eines positiven Trainer*innen-Lebens zu: Die persönlichen Trainer*innen-Rollen müssen in das jeweilige Selbst- und Lebenskonzept des/der Einzelnen passen. Und die individuelle Aufgabe als „Trainer*in erfüllt nur dann, wenn menschliche Bedürfnisse nach Autonomie, Anerkennung und Kompetenz abgedeckt sind und sie damit letztlich „Sinn“ bringt.
Aber diese persönliche, perfekte „Trainer*innen-Welt“ ist nicht automatisch gegeben. So muss etwa die zeitintensive Trainer*innen-Rolle mit Familie, Beruf usw. abgestimmt und koordiniert werden. Und jede Trainer-Aufgabe bringt tagtäglich neue Herausforderungen mit sich, die flexibel und kompetent zu lösen sind.
Ziel ist es deshalb, die „Erfolgsfaktoren“ eines erfüllenden Trainer*innen-Lebens aktiv und selbstbestimmt zu gestalten!
Das betrifft zuallererst für sich zu reflektieren, welches konkrete Trainer*innen-Profil und Aufgabenfeld zur eigenen Persönlichkeit und zur individuellen Lebenssituation und -planung passt. Und in Folge muss dann jeder/jede diese ausgesuchte Trainer*innen-Rolle auf Basis eigener Stärken und Persönlichkeitsmerkmale in Interaktion und Kommunikation mit den Spieler*innen, dem Team- und Vereinsumfeld positiv, selbstbestimmt und mit gegenseitiger Anerkennung entwickeln.
Alle Prozesse starten somit beim „Ich der Trainer*innen" einschließlich intensiver Selbstreflexionen, um für sich eine klare Trainer*innen-Vision und einen individuellen Trainer*innen-Stil zu finden. Dabei helfen Fragen wie:
- Was macht mich aus? Wo sind meine Stärken, wo meine Schwächen?
- Was bin ich eigentlich für ein Trainer*innen-Typ?
- Wofür stehe ich? Welche Werte habe ich? Was ist mir wichtig?
- Mit welchen Charakteren komme ich klar, mit welchen habe ich Probleme - und warum ist das so?
- Und nicht zuletzt: Welches Arbeitsfeld ist für mich das richtige?
Durch diese intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit, dem eigenen Tun und durch gegenseitiges Feedback wird jede*r Einzelne in die Lage versetzt, Stärken effektiver einzubringen, bewusster persönliche Entwicklungsschritte einzuleiten und letztlich eine erfüllende Trainer*innen-Rolle zu finden und aktiv zu leben.
Starke Trainer*innen – starke Persönlichkeiten
Jeder, der im Fußball als Trainer*in, Spieler*in oder in anderer Funktion aktiv ist, erreicht Ziele nur, wenn er/sie sich Eigenschaften und Stärken aneignet, die weit über rein fußballerische Aspekte bzw. detailliertes Fachwissen hinausreichen.
„Erfolge” - egal auf welcher Leistungsebene – erfordern eine stabile Persönlichkeit mit unverwechselbaren charakterlichen, psychischen und sozialen Qualitäten. Herausragende Trainer*innen beeindrucken durch eine unverwechselbare Individualität und Persönlichkeit. Sie stechen neben einem umfangreichen trainings-methodischen Wissen und Können durch ganz spezielle kommunikative, pädagogisch-psychologische Stärken hervor. Sie schaffen es, Spieler*innen und Teams an das Leistungsoptimum zu bringen!
Auch dieser Prozess auf dem Weg zu einer (noch) stabileren und authentischen Persönlichkeit setzt bei einer intensiven Phase der Selbstreflexion über sich und der eigenen Rolle als Trainer*in ein. Gleichzeitig stellt sich die Herausforderung zu „lebenslangem Lernen“, denn Persönlichkeitsprozesse (und die Qualitätsmerkmale einer Trainer*innen-Persönlichkeit) sind niemals abgeschlossen!
Starke Trainer*innen – Netzwerker und „Manager“
Die Einflussfaktoren auf Trainer im Berufsfußball sind heute komplexer als je zuvor. Er ist im Kern weiter als „Fußball-Fachmann” unterwegs, darüber hinaus aber auch als Repräsentant und PR-Experte, Stratege, Organisator, Diplomat und nicht zuletzt als „Manager” eines großen Trainer- und Funktionsstabes. Dabei muss er unter extremem Druck permanent neue Situationen kompetent und flexibel lösen.
Dabei bleiben die Trainer stets der zentrale Schlüssel für alle sportlichen Abläufe rund um Team und Spieler. Das umfasst spezielle Anforderungen.
Als Konsequenz sind Planungsprozesse rund um die Mannschaft weitaus komplexer, viele Details einer individualisierten und differenzierten Trainingsarbeit sind zu koordinieren, um parallel ein Leistungsoptimum jedes Spielers und des Teams zu erreichen. Nicht weniger komplex ist die Aufgabe eines Trainers/einer Trainerin im Amateurfußball:
Sportliche Kompetenz ist auch hier die Basis des Erfolgs, reicht aber bei weitem nicht aus. Häufig müssen Trainer*
innen eine zusätzliche „Manager*innen-Rolle ausfüllen. Dabei müssen sie sich aktiv, kreativ und kompetent in das personelle und infrastrukturelle Umfeld einbringen und es so gestalten, dass sich optimaler sportliche Erfolg einstellen kann.
Zentraler Schlüssel sind auch hierbei soziale und kommunikative Kompetenzen, um für einzelne Aufgabenkomplexe Mitarbeiter*innen zu motivieren und zu begleiten.
Starke Trainer*innen – Protagonisten einer aktiven Spielauffassung
Kern der Sportlichen Zukunftsstrategie „Unser Weg“ ist eine Spielauffassung, die originäre Qualitäten und Strategien des deutschen Fußball(er)s mit nachweisbaren Erfolgsprinzipien und -mustern des internationalen Fußballs verbindet. Einige plakative und prägnante Leitlinien weisen den Weg zu attraktivem und letztlich erfolgreichem Fußball.
Diese Spielauffassung ist hierbei durch eine aktive Einstellung zum Spiel charakterisiert! Mit „Aktivität“ ist der eigene Einfluss auf das Spiel gemeint – und das in jeder Phase! Für das Spiel gegen den Ball gilt die gleiche Einstellung wie für das Angreifen mit dem Ball. „Wir wollen dominant sein! Wir wollen aktiv sein! Wir wollen die Initiative!“
Aus diesen selbstbewusst formulierten Zielen leiten sich (alters- und leistungsmäßig angepasste) Anforderungen und Qualitätsmerkmale für alle Bereiche des deutschen Fußballs ab – von der Nationalmannschaft bis zum Kinderfußball.
Das beeinflusst gleichzeitig seine Ausbildungs- und Trainingsarbeit, denn jeder Trainer/jede Trainerin formt und fördert Spieler*innen und Teams, die exakt diesen Fußball spielen können!
„Unser Weg“ mit der DFB-Spielauffassung im Kern bildet somit einen konstanten Orientierungspunkt für die komplette Trainer*innen-Ausbildung auf allen Lizenzstufen! Wir benötigen Trainer*innen, die diesen Fußball „leben“ und vermitteln!
Starke Trainer*innen – kompetente Lernbegleiter
Spitzenleistungen und sportliche Erfolge sind letztlich nur mit persönlichkeits- und charakterstarken Spieler*innen möglich. Kein Spieler, keine Spielerin wird auf Dauer das individuelle Leistungsmaximum abrufen können, wenn er/sie nicht auch die eigene Persönlichkeit Schritt für Schritt stärkt.
Eigenmotivation, Selbstbewusstsein, Willensstärke, Kreativität usw. sind unverzichtbare Eigenschaften der Akteur*innen, die von Trainer*innen als Lern- und Lebensbegleiter permanent zu fördern und zu fordern sind. Dieses Zielbild hat direkte Konsequenzen für alle Lernprozesse und Trainingsabläufe im Fußball. Die Spieler*innen müssen zukünftig noch klarer die eigentlichen Hauptakteur*innen aller Trainingsphasen sein. Trainer*innen werden dabei zu Lernbegleiter *innen aktiver Lernprozesse der Spieler*innen!
Dabei reicht diese strikte Ausrichtung an den sportlichen und menschlichen Bedürfnissen, Herausforderungen und Interessen jeder Spielerin/jedes Spielers weit über das „grüne Viereck“ hinaus.
Die ganzheitliche Begleitung der Spielerinnen darf und kann sich niemals ausschließlich auf fußballerische Aspekte reduzieren. Sie sind gleichermaßen als Mensch und Fußballer*in zu fordern und zu begleiten. Jede sportliche Ausbildung muss in ein Konzept zur Persönlichkeits-förderung eingebettet sein!
Auf diese speziellen Anforderungen vom „Instruktor“ zum „Lernhelfer und Karrierebegleiter“ sind die Trainer*innen auf allen Ausbildungsstufen zielgerichtet und praxisorientiert vorzubereiten!
Starke Trainer*innen – Zielgruppenexperten
Nur eine ganzheitliche Struktur des Ausbildungsprozesses – von sportbegeisterten Anfänger*innen im Kindergarten und in der Grundschule bis hin zur Nationalspieler*innen – sichert letztlich die fußballerische Qualität aktueller und zukünftiger Spieler*innen von Weltklasseformat! Dabei hat jede Ebene im deutschen Fußball eine unverzichtbare, spezielle Funktion.
Letztlich ist die Qualität jeder einzelnen Trainingseinheit in jedem dieser Ausbildungsbereiche von Vereinen und Verbänden der Schlüssel zu konstanten sportlichen Erfolgen. Ein motivierendes, lernintensives und spielorientiertes Training sichert kontinuierliche Leistungssteigerungen aller Spieler*innen und letztlich als Team. Patentrezepte dafür gibt es nicht, aber hilfreiche Prinzipien, Orientierungen und Impulse für alle Trainer*innen!
Diese Kompetenz eines effizienten Fußball-Lernens je nach Alter und Spielniveau ist in spezifischen Ausbildungs-profilen für Trainer*innen als Altersgruppenexpert*innen zu fördern!
Starke Trainer*innen von Weltklasseformat
Alle deutschen Profitrainer im Blick der Öffentlichkeit und nicht zuletzt deutsche Trainer*innen internationaler Spitzenklubs sind Vorbilder für alle Trainer*innen in Deutschland, Sie verkörpern idealerweise die Qualitätsmerkmale eines originären Trainer*innen-Typs ‚Made in Germany“ und agieren als „role model“ für die neue Trainer*innen-Generation.
Unsere Mission
Motivierende Bildung
Erwachsene, die eine Trainer-Ausbildung besuchen, lernen freiwillig! Optimale Lernerfolge stellen sich dann ein, wenn die lernenden Trainer*innen die Ausbildung voll motiviert durchlaufen. Was motiviert sie aber zum Lernen bzw. zum kontinuierlichen Weiterlernen?
„Intrinsisch“ motivierte Trainer*innen lernen aus Freude an einem Thema, auch aus Freude am Lernen selbst. „Interessen“ sind die Basis für eine stabile Lernmotivation. Stabile Lerninteressen formen sich im Lebenslauf heraus, sie bilden den Kern unserer Identität: Wir „identifizieren“ uns mit unseren „Herzens-Themen“ wie eben auch die Leidenschaft für den Fußball bzw. für die Trainer*innen-Aufgabe
Lernmotivation…
- … fördert die Konzentration und Lernausdauer
- ... überwindet Lernbarrieren
- … aktiviert vorhandenes Wissen und mobilisiert Lernenergien
- … setzt Offenheit und die Bereitschaft zur Selbstkorrektur voraus
- …ist individuell und unverwechselbar
Lernmotivationen sind – kognitiv und emotional – zielgerichtet. Erwachsene sind motiviert zu lernen, wenn sie einen Kompetenzzuwachs, soziale Anerkennung und einen Autonomiegewinn erwarten. Sie haben bestimmte Lernziele, steuern das eigene Lernen autonom und kalkulieren selbst ein, ob sich Investitionen an Zeit, Geld und Engagement für das konkrete Ausbildungsmodul rentieren!
Daraus resultieren konkrete Forderungen an Ausbildungs- und Lernprozesse von Erwachsenen, die motivieren und bestmögliche Lernerfolge bringen:
- Optimale Lernerfolge stellen sich nur dann ein, wenn sie die Ausbildung aktiv mitgestalten können! Sie müssen Selbst- und Mitverantwortung für das Lernen haben!
- Erwachsene sind vor allem an der kurzfristigen Anwendungsmöglichkeit des Gelernten interessiert! Eine Lernaktivität muss die eigenen Kompetenzen und Lösungsmöglichkeiten im individuellen Aufgabenfeld erweitern!
- Und letztlich ist der Lerninhalt selbst und dessen Vermittlung relevant: Ist er kognitiv interessant, emotional „packend“ und identitätsrelevant?
Profilorientierte und individuelle Bildung
Jede Ausbildung muss sich daran messen lassen, ob sie die Trainer*innen kompetenter für ein konkretes, ganz spezifisches und individuelles Aufgabenfeld im großen Spektrum des Fußballs macht. Dabei differenzieren sich die konkreten Anforderungsprofile der Trainer*innen immer weiter aus.
So sind etwa die Trainer*innen-Funktionen im Lizenzfußball und in der Talentförderung nicht zu vergleichen.
Im neuem Ausbildungssystem des DFB ermöglichen deshalb durch differenzierte Ausbildungswege eine individuellere Begleitung innerhalb spezifischer, profilorientierter Ausbildungsschwerpunkte.
Zu diesem Zweck sind vor allem spezifische Junioren- und Senioren-Wege eingerichtet. Ziel ist es Trainer*innen exakt das anzubieten, was sie benötigen. Dazu müssen sie zu Beginn eines „Trainer*innen-Lebens“ vorab reflektieren, was sie (erreichen) möchten, um gezielt einen individuellen Ausbildungsweg einzuschlagen.
Kompetenzorientierte Bildung
Jede Ausbildung muss sich daran messen lassen, ob sie die Trainer*innen kompetenter für ein konkretes, ganz spezifisches und individuelles Aufgabenfeld macht.
Unter Kompetenz werden dabei verfügbare oder erlernbare kognitive Potenziale verstanden, um bestimmte Probleme zu lösen. Damit sind stets motivationale, volitionale und soziale Bereitschaften und Eigenschaften verknüpft, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll einbringen zu können (vgl. Weinert, 2014).
Kompetenzen charakterisieren die Potenziale von Menschen, sich in neuen, offenen und unüberschaubaren, in komplexen und dynamischen Situationen selbstorganisiert (aus sich heraus) zurechtzufinden und aktiv zu handeln (Erpenbeck, Heyse, 2007).
Kompetenz verknüpft letztlich Wissen und Können, um in spezifischen Anforderungssituationen im Sport erfolgreich agieren zu können! Trainerkompetenz umfasst somit sportwissenschaftliches und sportdidaktisches aktives Wissen und dessen reflektierte Anwendung zur Lösung von variablen Anforderungssituationen in Training und Spiel.
Diese Ausrichtung auf die „Kompetenz“ der Trainer*innen als das Qualitäts- und Ausbildungsziel jeder Trainer*innen-Qualifizierung hat direkte Schlüsselfragen zur Folge: Was benötigen die Trainer*innen im konkreten Aufgabenbereich vor Ort in Verein oder Verband? Was müssen sie dazu können?
Die zu lösenden „typischen“ Anforderungssituationen eines spezifischen Trainer*innen-Profils identifizieren gleichzeitig die erforderlichen Inhalte und Lernziele.
Die darauf abgestimmten kompetenzorientierten Aufgabenformate müssen dann diese Qualitätskriterien erfüllen:
- Die Aufgaben müssen einen direkten Bezug zum Kontext der Lernenden (Trainer*innen) haben!
- Die Aufgaben fordern die Lernenden (Trainer*innen) zur Selbsttätigkeit auf!
- Die Aufgaben fordern die Lernenden (Trainer*innen) dazu auf, an das eigene Vorwissen, aber auch eigene Einstellungen, Bedürfnisse und Emotionen anzuknüpfen!
- Die Aufgaben fordern zu sozialer Interaktion der Lernenden (Trainer*innen) auf!
- Die Aufgaben fordern Selbstreflexion und Selbstorganisation der Lernenden (Trainer*innen)!
- Die Aufgaben ermöglichen es dem Ausbilder, die Lernprozesse und Lernresultate zu differenzieren und individuell zu begleiten!
Unsere Prinzipien
Anwendungsorientiert lernen!
Je besser es gelingt, innerhalb der Ausbildung die „Realität“ der speziellen Trainer*innen-Zielgruppe mit konkreten Anforderungssituationen abzubilden und sie zusammen aufzuarbeiten, desto größer und stabiler ist der Lerneffekt. Die Trainer*innen lernen in simulierten bzw. authentischen Situationen aus der eigenen Vereinspraxis anwendungs-bezogen und lösungsorientiert genau das, was sie weit über die Ausbildung hinaus benötigen.
Das Lernen in konkreten Anwendungssituationen aus dem speziellen Aufgabenprofil eines Trainers bzw. einer Trainerin ist somit Kern jeder Ausbildung. Diese Möglichkeit zum Lernen in einer „authentischen Praxissituation“ ist die Basis für ein selbstmotiviertes und effizientes Lernen.
Erfolgreiche Lösungen stärken dabei die Autonomie der Trainer*innen und sind die besten Lernmotivatoren. Wer einen Zuwachs an Kompetenz wegen seiner Lernaktivität erlebt, ist an einer Fortsetzung des Lernprozesses interessiert. So gilt die Formel: Effektives Lernen motiviert zum Weiterlernen!
Im Blended-Learning-Format lernen!
„Blended-Learning“ umfasst als didaktisches Modell im neuen Bildungssystem in erster Linie nicht den Wechsel von Online- und Präsenzphasen der Ausbildung.
Stattdessen verknüpft dieses „Kombinierte Lernen“ Anwendungsphasen im Verein der Trainer*innen (individuell oder in kleinen regional aufgeteilten Lerngruppen) mit Präsenzphasen des kompletten Ausbildungskurses an einem zentralen Ort, z.B. an der Sportschule.
Der DFB-Online-Campus als innovatives Tool ist dabei ein digitales Hilfsmittel, um diese verschiedenen Phasen effizient zu verbinden, „theoretisch“ zu unterfüttern und die Lernprozesse zu optimieren.
Blended Learning als Mischung verschiedener Lernphasen muss hierbei zwei Qualitätskriterien erfüllen, um eine „neue Qualität des Lernens“ zu erreichen: Einerseits sind die Trainer*innen von Beginn an „aktiver Mittelpunkt“ der Ausbildung. Andererseits sind alle Phasen auf Basis eines übergreifenden Modells systematisch miteinander verknüpft, bauen aufeinander auf und ergänzen sich.
So lassen sich z.B. in der ersten Online-Phase die aktuellen Profile, Einsatzfelder, aber auch typischen Probleme der jeweiligen Lerngruppe dezentral „einfangen“, um im weiteren Ausbildungsverlauf exakt diese Bedürfnisse der Trainer*innen für aktive Lernprozesse lösungsorientiert aufzugreifen. Eins spezielles, hocheffizientes Lernformat betrifft das „Social-Video-Learning“.
In Online-Phasen können die Lernenden zudem jederzeit kleinere Aufgaben erfüllen wie z.B. Erarbeitung von Muster-Wochenabläufen zur Trainingsplanung, Reformulierung von Theoriewissen in Textform oder als Grafik, Erstellen von Trainer-Profilen in Form einer Mindmap. Jede Aufgabe und das Feedback des Referenten sind bereits kleine Tests mit dem Ziel, die Trainer*innen Schritt für Schritt besser zu machen.
Ausbilder*innen sind individuelle Lernbegleiter*innen und Lernhelfer*innen!
Als Individuen sind Erwachsene viel „komplexer“ und als Gruppe wegen individueller Biografien und Lebenshorizonte viel heterogener! Gleichzeitig bringen sie durch die eigene Fußball-Biografie bereits einen großen Wissenspotenzial in die Ausbildung mit. Sie orientieren sich dabei (bewusst, oder unbewusst) an einer individuellen „Fußball-Philosophie“, nach der er/sie tagtäglich in vielen Anforderungssituation rund um das Team agieren.
Eine Trainer*innenzentrierte Ausbildung setzt exakt bei dieser „praxiserprobten, rezeptartigen und über weite Strecken funktionierenden Eigentheorie“ der Trainer*innen an. Ziel ist es, dieses Vorwissen in verschiedenen Ausbildungsphasen zu reflektieren, zu erweitern, zu systematisieren, oder auch zu problematisieren, um letztlich ein Ziel zu erreichen: ein fundiertes Kompetenz- und Qualitätslevel der Trainer*innen für das konkrete Aufgabenfeld im Fußball.
Die Initiative liegt bei diesem praxisorientierten Ausbildungskonzept somit bei den Trainer*innen selbst.
Die Trainer-Ausbilder bringen sich in diese Prozesse vor allem als „praktisch orientierte Theoretiker“ ein.
Sie sorgen für mit zusätzlichen (Kurz-)Referaten, Nachbesprechungen, Kommentaren, vor allem aber mit Impulsen zu konkreten Praxis-Demonstrationen für die fachliche Fundierung. So helfen sie dabei, die Eigenpraxis der Trainer*innen-Kandidaten „theoretisch“ zu analysieren, zu reflektieren und letztlich zu optimieren!
Im Team lernen!
Das „Teamlernen“ in zusammengestellten Lerngruppen motiviert zusätzlich zum Lernen! Gegenseitige Anerkennung und Hilfe bei Lernbarrieren fördern die Lernprozesse. Jeder profitiert vom speziellen Vorwissen und fußballerischen Vorleben des anderen.
So fließen verschiedene Perspektiven und Impulse zur Lösung konkreter Anforderungs- und Anwendungs-situationen ein.
Die Trainer*innen lernen mit anderen und von anderen: Das Miteinander-Lernen und Voneinander-Profitieren in kleinen Teams ist somit eine zentrale Lernform jeder Ausbildung!
Ausbilder*innen sind auch in diesen Gruppenphasen Lernbegleiter*innen und -helfer*innen.
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