Trainerentwicklung
Erfolgsschlüssel Personalqualität
Personalkonzept an der sportlichen Vision ausrichten!

Das moderne Trainer*innenteam
Qualifizierte und engagierte Mitarbeiter*innen in allen Funktionsbereichen sind der Garant für Erfolge. Eine strategische Personalplanung rund um Trainer*innen- und Funktionsstäbe ist deshalb ein zentraler Schlüssel für das Erreichen ambitionierter Ziele. Im Spitzenfußball hat sich mittlerweile eine Variante etabliert, dass ein „Cheftrainer“ nur im „Personal-Paket“ mit einem fixen, vertrauten Trainer-Team zu einem neuen Verein wechselt.
Dabei kann dieses in Kombination mit einem „Cheftrainer“ verpflichtete Experten- und Trainer-Team unterschiedlich groß sein. Losgelöst davon resultiert die Herausforderung, diese neue, hinzustoßende Mitarbeiter-Gruppe mit bereits existenten Personalstrukturen inklusive etablierter Prozesse, Kompetenzen usw. zu verbinden und zu harmonisieren. Nicht zuletzt betrifft das aber auch die „menschliche“ Komponente. Wechselt ein Cheftrainer dagegen alleine zu einem neuen Verein, muss er sich schnellstmöglich einen Überblick über den vorhandenen Trainer- und Funktionsstab verschaffen, seine Visionen und Prinzipien kommunizieren und ein offenes, funktionierendes Teamwork etablieren. Möglicherweise kann/muss er in Abstimmung mit dem Verein/Sportdirektor kurzfristige organisatorische, prozessorientierte oder auch personelle Anpassungen einleiten.
Gleichzeitig umfasst die Personalplanung rund um einen Verein idealerweise eine systematische, stärker perspektivisch ausgerichtete Komponente. Diese strategische Facette muss vor allem durch die Sportliche Leitung eines Clubs konzipiert, begleitet und umgesetzt werden. Idealerweise passiert das jedoch in enger Abstimmung mit dem aktuellen Cheftrainer, um strategische Ziele/Personalkonzepte mit kurzfristigen Zielen und Optimierungen zu verbinden.
Personalplanung und -steuerung
Rund um ein kurz, mittel- und langfristig ausgerichtetes Personalkonzept sind verschiedenste Fragestellungen und Einflussfaktoren zu beachten. Gleichzeitig resultieren daraus für jede Vereinssituation ganz spezifische Konsequenzen, Lösungen und Prioritäten. Viele dieser Punkte treffen übrigens auch für das leistungssportliche Umfeld eines Verbandes zu!
- Welche und wie viele Mitarbeiter*innen werden für das definierten Trainer*innen- und Funktionsstab rund um das jeweilige Team idealerweise benötigt?
- Welche konkreten Profile müssen die einzelnen Positionen ausfüllen? Welche speziellen Qualifikationen sind dafür erforderlich?
- Was ist machbar? Welche Prioritäten für die kurzfristige Personalplanung und -rekrutierung resultieren daraus?
- Woher, wie und wann werden zusätzliche externe Mitarbeiter*innen eingestellt? Oder lässt sich dieser Bedarf durch vorhandene Mitarbeiter*innen abdecken?
- Wie lasst sich das Mitarbeiter*innen-Potenzial durch strukturelle und organisatorische Anpassungen weiter steigern?
Nicht nur personelle Erweiterungen des Personalstabes rund um Mannschaft helfen beim Erreichen sportlicher Ziele, sondern vor allem individuelle Qualitätssteigerungen jedes Mitarbeiters bzw. jeder Mitarbeiterin bieten viele Chancen. Für diese Weiterqualifizierungen sind klare Strategien festzulegen und umzusetzen.

Der neue Mitarbeiter*innen-Typ
Die heutige Arbeitswelt ist durch Merkmale und Herausforderungen wie z.B. Zeit- und Erfolgsdruck, (globale) Wettbewerbssituation, Innovationsdruck oder stetige Effizienzsteigerungen) charakterisiert. Vergleichbare Merkmale lassen sich auch für die „Fußballwelt“ festmachen: Nicht nur das Fußballspiel an sich nimmt immer weiter an „Dynamik“ zu, extreme Wettbewerbssituationen im nationalen und internationalen Vergleich stellen dabei immer größere Anforderungen an Trainer*innen und Expert*innen im Spitzensport.
Parallel gestalten sich die Herausforderungen in unteren Spiel- und Altersklassen etwas anders, sind aber letztlich durch eine vergleichbare Komplexität und dynamischen Veränderungsprozessen charakterisiert. Um für diese Herausforderungen gerüstet zu sein, ist ein neuer Mitarbeiter*innen- Typus gefragt. War die „alte Arbeitswelt“ vor allem durch klassische bürgerliche Tugenden wie Gehorsam, Fleiß, Ordnung oder Pünktlichkeit geprägt, so rücken beim Anforderungsprofil für heutige Mitarbeiter*innen andere Eigenschaften und Kompetenzen nach vorne. Dieses Profil lässt sich in verschiedene Merkmalsbereiche aufschlüsseln:
- Kognitiv-mentale Eigenschaften wie z.B.: Flexibilität, Aufgeschlossenheit, Kreativität, ganzheitliches Denken, Selbstbewusstsein, kritisches Denken
- Arbeitseinstellung wie z.B.: Verantwortungsbereitschaft, Selbstständigkeit, Eigeninitiative, Identifikation mit der Aufgabe, Zielorientierung, Motivation,
- Engagement, Zuverlässigkeit und Loyalität
- Qualitätsbewusstsein
- Problembewusstsein
- Soziale Eigenschaften wie z.B.: Ausgeglichenheit, Kooperations- und Hilfsbereitschaft, Kollegialität, Offenheit/Aufrichtigkeit,
- Konstruktive Konflikt- und Kompromissbereitschaft
- Bildungsbereitschaft („Lebenslanges Lernen“ und Lernvermögen,
- Körperlich-psychische Belastbarkeit
Personalplanung orientiert an der sportlichen Vision
Ein ideales Personalmanagement ist engstens an die Visionen und Strategien der Mannschaft und/oder idealerweise des ganzen Vereins gekoppelt. So können originäre, im Vergleich zu möglichen Mitbewerbern hervorstechende Kompetenzen, Qualitäten und Wissenspotenziale einzelner Mitarbeiter aktuelle und zukünftige sportliche Konzepte und Schwerpunkte mit beeinflussen. Als Mindestanforderung an ein effizientes Personalkonzept müssen Strukturen und Prozesse so maßgeschneidert und flexibel angepasst sein, dass das aktuelle Mitarbeiter-Potenzial bestmöglich ausgeschöpft wird. Erst das sichert gleichzeitig die Arbeitszufriedenheit und Motivation der Mitarbeiter*innen.
So eine positive Arbeitsatmosphäre rund um eine Mannschaft, aber auch für teamübergreifende Spezialisten- und Expertenstäbe in einem Verein weist u.a. diese Qualitätsmerkmale auf:
- Eindeutige Regelungen der Zuständigkeiten und Kompetenzen
- Offener und aktueller Informationsfluss
- Persönliches Interesse am Mitarbeiter – regelmäßige Kommunikation
- Fördern des Teamgeistes im kompletten Mitarbeiterstab
- Schaffen von Projektteams mit klaren, herausfordernden Zielen und Aufgaben
- Regelmäßiges Erfragen von Meinungen, Vorschlägen und Interessen
- Verbales Anerkennen positiver Arbeitsleistungen
- Freiräume für kreative Aktivitäten und Eigeninitiative – Verzicht auf stark einengende Arbeitsanweisungen
Fazit: Ein strategisch ausgerichtetes, kluges Personalmanagement ist eine zentrale Komponente, um letztlich stabile und ambitionierte sportliche Ziele zu erreichen. Vor allem kommt es aber auf die menschlichen Qualitäten aller Akteur*innen an!

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