Talententwicklung

Mit einem Spitzenumfeld zu Spitzenleistungen

Ein ganzheitliches Betreuungssystem für Talente und Perspektivspieler*innen

Talententwicklung
SAN PEDRO DEL PINATAR, SPAIN - JANUARY 6: <<enter caption here>> during the DFB Juniors Training Camp 2022 on January 6, 2022 in San Pedro del Pinatar, Spain. (Photo by Lukas Schulze/Getty Images)
Ziel muss es sein, das leistungsfördernde Umfeld aller Perspektivspieler*innen auf Basis teamübergreifender Qualitätsstandards weiter zu optimieren!
KAI KRÜGERLEITER JUNIOR*INNEN-NATIONALMANNSCHAFTEN
Ziele und Herausforderungen

Perspektivspieler*innen müssen in einem professionellen Umfeld auf angezielte Spitzenleistungen vorbereitet werden. Dazu muss ein ganzheitliches Betreuungssystem junge Leistungsfußballer*innen bei allen sportlichen und außersportlichen Herausforderungen begleiten. Insbesondere sind die intensiven Spiel- und Trainingsbelastungen der Perspektivspieler*innen durch ein ganzheitliches Betreuungssystem abzusichern.

Die komplexe Situation junger Leistungssportler*innen

Nimmt der Hochleistungsfußball stetig an Dynamik, Intensität und „Härte“ zu, so hat das auch Konsequenzen für Ausbildungsprozesse, die auf diese Anforderungen vorbereiten sollen.
Spiel- und Trainingsumfänge/-intensitäten sind dabei über die Förderstufen hinweg systematisch zu steigern, um die Perspektivspieler*innen angemessen auf extreme Belastungssituationen des Spitzenfußballs einzustellen.

Zum Abschluss des Jugendfußballs und speziell im Anschlussbereich müssen die Anforderungen im Spiel- und Trainingsprozess bereits punktuell höchste Intensitäts- und Qualitätsmerkmale erreichen, um die Spieler*innen rechtzeitig mit sportlich-persönlichen Extrembelastungen zu konfrontieren. In dieser wichtigen Phase sportlicher Weichenstellungen stürzen gleichzeitig weitere Belastungen auf die Perspektivspieler*innen ein. Nicht nur im sportlichen Sektor kündigen sich im Leben der Jugendlichen viele Veränderungen an. Je nach individueller Situation verändert sich mit dem Schul-/Berufsabschluss, einer neuen Teamstruktur nach Wechsel in den Seniorenfußball und/oder den ersten eigenen „vier Wänden“ das persönliche und soziale Umfeld erheblich.
Kurzum: Der „mentale Druck“ ist enorm – körperliche und fußballerische Anforderungen sind bereits extrem hoch.

Speziell in dieser letzten Phase des Ausbildungsprozesses gilt es somit, Talente und Perspektivspieler*innen individuell zu begleiten – nicht nur mittels einer differenzierten Spiel- und Trainingssteuerung, sondern immer ganzheitlich mit Blick auf die komplexe Lebenssituation junger Leistungssportler*innen.

Wechselwirkungen zwischen dem Trainings- und Betreuungssystem

Das ganzheitlich ausgerichtete und individuelle Fördern und Fordern der Talente betrifft aber nicht nur die letzte Ausbildungsphase unmittelbar vor dem Hochleistungsbereich, sondern mit jeweils spezieller Ausrichtung jede Förderstufe.
Denn das motorisch-konditionelle Startniveau heutiger Kinder für spätere fußballspezifische Höchstleistungen ist durchschnittlich schlechter. Viele fußballerisch veranlagte Jungen und Mädchen weisen in koordinativ-motorischen Teilbereichen erhebliche Defizite auf – die Folge einer veränderten Lebens-, Spiel- und Bewegungswelt heutiger Kinder.
Die „Leipziger Thesen zum Nachwuchstraining“ (2006) des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) bringen diese Herausforderungen des Nachwuchstrainings in Deutschland auf den Punkt. Die Thesen formulieren u.a. als Probleme, Ziele und Lösungsstrategien aus der Sicht von Trainingspraxis und Trainingswissenschaft:

„Das Hauptproblem im langfristigen Leistungsaufbau vieler Sportarten besteht darin, die größer werdenden Differenzen zwischen den Einstiegsleistungen bei Trainingsbeginn und den späteren Finalleistungen im Spitzenbereich zu bewältigen. Einerseits ist der sportlich-körperliche Vorbereitungszustand der Leistungssporteinsteiger geringer als früher, andererseits steigt in einer Reihe von Sportarten das Niveau der Weltspitzenleistungen weiter an. Die Konsequenz für das Trainingssystem der meisten Sportarten ist, dass in gleicher Ausbildungszeit – also bei gleich-bleibendem Einstiegs- und Höchstleistungsalter – im langfristigen Leistungsaufbau ein höheres Niveau der Leistung vorbereitet bzw. ausgeprägt werden muss.“

Dabei muss die dadurch erforderliche „Extensivierung und Intensivierung des Trainings“ junger Sportler*innen von einem ganzheitlichen Betreuungssystem begleitet werden, um Leistungssportkarrieren bestmöglich zu gestalten und abzusichern.

Bausteine eines ganzheitlichen Betreuungssystems

Dieses leistungssportliche Umfeld für ambitionierte Perspektivspieler umfasst u.a.

  • Individualisierung leistungsfördernder Prozesse in allen Bereichen
  • Ausdifferenziertes Trainingssystem mit hoch-qualifizierten Trainern und Spezialisten
  • Aufbau einer kontinuierlichen Leistungsdiagnostik
  • Individualisierte Trainingskonzepte inklusive einer systematischen Belastungssteuerung
  • Aufbau eines umfassenden medizinisch-physiotherapeutischen und trainingswissenschaftlichen Apparates
  • Kooperationen mit Schulen und sonstigen Ausbildungsinstitutionen (Verbundsysteme von Leistungssport und Schule)
  • Stabiles soziales Umfeld (optimale Verknüpfung von Spitzensport, Ausbildung und Familie)
  • Intensive, kontinuierliche soziale und psychologische Beratung und Begleitung
  • Konzepte und Strukturen zur Forcierung persönlichkeitsfördernder Prozesse
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Zusammengefasst umfasst ein ganzheitliches Betreuungssystem zur ganzheitlichen Förderung fußballerischer Qualitäten und stabiler Persönlichkeitsmerkmale diese Schwerpunkte:

  • Adäquate schulische und berufliche Ausbildung
  • Vermittlung einer optimalen Einstellung zur Professionalität
  • Fachliche Beratung inklusive einer praxisorientierten Begleitung durch einen Expertenstab
  • Individuelle Förderung fußballspezifischer Qualitäten