Szene der Woche

Neue Abstoßregel schafft Raum für Kreativität

23.05.2019 Mexiko U 20 - Italien U 20 1:2 (1:1)

Italiens U20-Spieler Salvatore Esposito passt von Juan Guzman unter Druck stehend zu seinem Mitspieler; erstes Spiel der Gruppenphase zwischen Mexiko U20 gegen Italien U20; U20-WM 2019 in Polen
  1. Thomas Stillitano

    Thomas Stillitano, Redakteur der DFB-Trainerzeitschrift „Fußballtraining“, analysiert mit Hilfe der Leitlinien der DFB-Spielauffassung diverse Qualitätsmerkmale im internationalen Fußball.

In der nächsten Saison 2019/20 treten einige Regeländerungen in Kraft, die derzeit bei Nachwuchsturnieren, u. a. der U 20-WM in Polen, getestet werden. Eine dieser Änderungen betrifft den Abstoß. War der Ball bei alter Auslegung erst im Spiel, wenn er außerhalb des Strafraums berührt wurde, ist es dem Torhüter zukünftig erlaubt, seinen Mitspieler im Strafraum anzuspielen. Die gegnerischen Spieler müssen jedoch weiterhin außerhalb stehen. Die Regel soll dazu führen, dass das Spiel ruhiger aufgebaut werden kann und birgt somit neue Möglichkeiten für Trainer, kreative Lösungsansätze zu finden. Italiens U 20 zeigte im ersten Spiel der Gruppenphase gegen Mexiko eine Idee im Spielaufbau – von einem Abstoß ausgehend –, wodurch sie über ein sicheres Passspiel, mutiges Andribbeln (Mit und ohne Ball Gegner binden...) sowie Überspielen von Gegenspielern (Räume im Rücken des Gegners erkennen und nutzen!) schnell und zielstrebig ins Angriffsdrittel kombinierten.

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    • Torhüter Plizzari passt zum zentralen Innenverteidiger Del Prato, der anschließend andribbelt. Angreifer de la Rosa muss zunächst außerhalb des Strafraums stehen und läuft ihn erst mit dem Zuspiel an.
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    • Im Anschluss an sein Dribbling passt Del Prato zum zentralen Mittelfeldspieler Esposito, der ...
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    • ... direkt klatschen lässt und sich nach hinten absetzt. Del Prato nutzt den freien Raum, um erneut anzudribbeln.
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    • Del Prato erkennt den Raum im Rücken des Gegners und passt in die Tiefe zu Stürmer Scamacca (nicht im Bild), wodurch sechs Mexikaner überspielt sind.
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    • Scamacca kann sich aufdrehen, weil Innenverteidiger López keinen Zugriff auf ihn hat. Die zweite Spitze Pinamonti läuft in den dadurch frei gewordenen Raum. Scamacca passt zu Außenverteidiger Tripaldelli (nicht im Bild).
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    • Tripaldelli dribbelt in Richtung Strafraum. Pellegrini hinterläuft ihn, um eine Überzahl in der Außenspur zu schaffen. Im weiteren Verlauf findet dessen Flanke jedoch keinen Abnehmer.
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Der Torwart muss den Ball beim Abstoß von der Torraum-Linie nicht mehr aus dem Strafraum spielen. Denn wenn der Gegner presst, läuft der Mitspieler zur Ballannahme in den Strafraum, dann wird der Abstoß wiederholt. Das macht keinen Sinn.
Zvonimir Boban, Vize-Generalsekretär der FIFA
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