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Fußball, ein Kopf-Spiel

15 Teilnehmer*innen haben am vergangenen Montag und Dienstag ihre Expertise im Bereich Fußballpsychologie abschließend nachgewiesen. Beim erstmals von der DFB-Akademie durchgeführten Zertifikatslehrgang war mit Marie Englert auch eine Stipendiatin der Robert-Enke-Stiftung dabei.

"Fußball spielt man mit dem Kopf. Die Füße allein reichen nicht", sagte Johann Cruyff einmal. Weil der geniale Niederländer diese Erkenntnis nicht exklusiv hatte und sich der Sport in allen Bereichen professionalisiert, hat sich das Kopf-Training im Fußball zu einem Bestandteil des Trainingsalltags entwickelt. Profiklubs wie Nationalteams setzen auf sportpsychologische Begleitung ihrer Spieler*innen. Und genau für die Tätigkeiten dieser Spezial-Trainer*innen gab es in Deutschland bislang weder eine kompetenzorientierte Ausbildung noch formale Zulassungskriterien.

Hermann: "Wir schließen die Lücke"

"Mit dem Zertifikat schließen wir die Lücke zwischen der sportpsychologischen Ausbildung und der Spezialisierung auf den Profifußball", sagt Hans-Dieter Hermann, Teampsychologe der Männer-Nationalmannschaft. "Wir freuen uns mit den 15 Absolvent*innen, die allesamt im deutschen Leistungsfußball tätig sind, diesen Piloten erfolgreich durchgeführt zu haben."

Die Erwartungen an sportpsychologische Expert*innen sind hoch. Der nun zu Ende gegangene, sechsmonatige Zertifikatslehrgang hat den 15 Teilnehmer*innen aus dem Leistungsfußball geholfen, ihre Schlüsselrolle im Team hinter dem Team besser zu verstehen, sich mit Fachexpert*innen zu vernetzen und ihr persönliches Wissensportfolio zu erweitern. Zudem profitierten die Teilnehmer*innen vom exzellent besetzten Netzwerk an Referent*innen um Hermann, Philipp Laux und weiteren langjährig erfahrenen Sportpsycholog*innen.

Christoph Herr, Koordinator Sportpsychologie beim DFB, stellt fest: "Durch diesen auf den Profifußball zugeschnittenen Kurs haben wir erstmals einen Rahmen zur Weiterentwicklung und Qualitätssicherung der sportpsychologischen Arbeit im deutschen Fußball geschaffen."

Robert-Enke-Stiftung finanziert Vollstipendium

In besonderer Weise engagierten sich mit der Robert-Enke-Stiftung und der Coaching Competence Corporation (CCC) zwei Partner an dem neuen Kurs. Erstere ermöglichte Dr. Marie Englert von Erzgebirge Aue mit einem Vollstipendium die Teilnahme. Zusammen mit ihren 14 Kolleg*innen tauschte sich Englert in drei Präsenzphasen sowie ergänzenden Online-Formaten interdisziplinär mit Fachexperti*innen aus.

"Ich bedanke mich bei der Robert Enke Stiftung, dass ich mit dem Stipendium die Chance erhalten habe, am Zertifikat teilzunehmen", sagt Englert. "Es gab mir die Möglichkeit, mich mit qualifizierten Kolleg*innen auszutauschen und Inspiration zu erhalten, um langfristig Sportler*innen und Trainer*innen noch besser unterstützen zu können."

Im Januar 2025 soll der neue Kurs in Runde zwei starten. Anmeldungen dafür sind per Mail an Bernd Baumbach, Bildungsmanager Sportmanagement, möglich.

Absolvent*innen des Zertifikatlehrgangs Fußballpsychologie

Moritz Anderten (1. FC Köln), Elisa Apelt (1. FC Union Berlin), Chiara Behrens de Luna (Hamburger SV/DFB), Marie Englert (Erzgebirge Aue), Sina Gaebele (VfL Wolfsburg), Timo Heinze (Bayer Leverkusen), Luisa Husmann (DFB), Sylvia Rittmann (Spvgg Greuther Fürth), Helena Schmitz (1. FC Nürnberg), Lena-Claire Schulz (DFB), Jona Schwarz (1. FC Köln/DFB), Jan Spielmann (TSG Hoffenheim), Christine Stucke (1. FC Magdeburg), Frederike Veit (RB Leipzig/FC Carl Zeiss Jena), Christopher Wilting (Borussia Mönchengladbach)