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Haupt: "Für uns ist wichtig, Dienstleister und Impulsgeber zu sein"

Rund um das EM-Qualifikationsspiel Deutschland gegen die Niederlande haben der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und seine Akademie die erste Innovationswoche im deutschen Fußball veranstaltet. Das Ziel rund um den Innovationspreis, den Experten-Talk des Think Tanks sowie den Hackathon war es, neue Erkenntnisse für den Fußball zu gewinnen und dadurch einen Schritt voraus zu sein. DFB.de hat die Stimmen zur Innovationswoche gesammelt.

Zum Innovationspreis:

Oliver Bierhoff, DFB-Direktor Nationalmannschaften und Akademie: "Wir möchten neues Wissen generieren, um den deutschen Fußball weiterzuentwickeln. Unser Antrieb ist es, immer wieder aus der Komfortzone herauszugehen, offen und innovativ zu sein sowie neue Perspektiven zu gewinnen. Wir sind überzeugt, dass dies ein Schlüssel ist, um im immer komplexer werdenden Wettbewerb einen Schritt voraus zu sein und arbeiten auf diesem Gebiet eng mit unseren Partnern wie Philips zusammen. Bei relevanten Technologien und wissenschaftlichen Erkenntnissen hinterfragen wir stets, welchen konkreten Mehrwert dies für den Fußball beisteuern kann."

Peter Vullinghs, CEO Philips: "Wir freuen uns sehr, mit unserem Philips-Campus der Gastgeber dieser Innovationswoche zu sein. Gemeinsam mit unseren Partnern schaffen wir immer wieder ein Ökosystem für Innovation, Technologie und neue Ideen. Es ist spannend, zu erleben, wie all diese Aspekte auch den Sport im Allgemeinen und den Fußball im Speziellen weiterentwickeln können."

Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister Stadt Hamburg: "Hamburg ist die Sportstadt Deutschlands - deswegen gehört Innovation genau hierher, damit wir uns weiterentwickeln. Unsere Stadt bringt immer wieder kluge Köpfe und Start-ups mit starken Unternehmen wie Philips zusammen, um gemeinsam das nächste Level zu erreichen. Dass wir in der Innovationswoche auch den DFB mit seiner Akademie bei uns begrüßen dürfen, ist eine ganz besondere Sache. Ich bin sehr zuversichtlich, dass aus wissenschaftlichen Erkenntnissen neue Impulse für die Praxis hervorgehen werden."

Lukas Stenzel, mit Mindance Sieger des Innovationspreises: "Wir haben das Ziel, psychische Gesundheit und mentale Leistungsfähigkeit zu verbessern. Mit dem Preis bekommen wir die Anerkennung, dass wir da auf dem richtigen Weg sind. Das freut uns natürlich extrem."

Zum Think Tank:

Tobias Haupt, Leiter der DFB-Akademie: "Die Idee des Think Tanks ist es, Probleme aus der Praxis zu identifizieren und mit den entsprechenden Experten an ganz konkreten Lösungsmöglichkeiten zu arbeiten. Für uns ist wichtig, ein Dienstleister und Impulsgeber unter anderem für Sportdirektoren zu sein und die Herausforderungen zu kennen. Nur so können wir Lösungen erarbeiten, die in der Tagesarbeit der Vereine eine Unterstützung darstellen können. Zum Beispiel im Bereich der Talententwicklung: Was können wir machen, um gemeinsam unter anderem den nächsten Kai Havertz zu entwickeln?"

Simon Rolfes, Sportdirektor Bayer Leverkusen: "Es geht um die Entwicklung von Spielern, aber auch um die Entwicklung von Vereinen. Da hat der DFB als großer Verband eine große Power. Die Akademie kann außerhalb unseres Tagesgeschäfts in den Vereinen schauen, was man aus anderen Bereichen adaptieren kann. Das ist ein hilfreicher Austausch. Der Fußball ist im Wandel, da befindet sich Deutschland auch in einem harten Konkurrenzkampf."

Markus Krösche, Sportdirektor RB Leipzig: "Einer der wichtigsten Punkte ist sicherlich, unsere Trainer weiterzuentwickeln, auch in den Vereinen. Da kann der Input der DFB-Akademie mit ihren Experten und Ausbildern definitiv sehr helfen. Die Akademie kann uns den wissenschaftlichen Hintergrund bieten, den wir als Verein im Tagesgeschäft nicht immer leisten können. In der Think-Tank-Runde waren zudem viele jüngere Sportdirektoren dabei, da ist es gut, solch einen Input und Austausch mit anderen Vereinen zu haben."

Zum Hackathon:

Tobias Haupt, Leiter der DFB-Akademie: "Man hat in den vergangenen drei Tagen gemerkt, dass eine befruchtende Atmosphäre entstanden ist. Wir wollten unterschiedlichste Ideen und Einflüsse zusammenbringen. Daher war es eine sehr internationale Veranstaltung. Es waren Vertreter von den San Jose Earthquakes aus der Major League Soccer, aus Australien, Neuseeland und Großbritannien dabei. Wir haben es geschafft, mit einem innovativen Eventformat unterschiedliche Schlüsselakteure des deutschen Fußballs zusammenzubringen und den Austausch zu fördern. Das ist der Ansatz der DFB-Akademie."

Thomas Broich, ehemaliger Bundesligaspieler und einer der Moderatoren des Hackathons: "Bei der Matchanalyse mit Trackingdaten sind wir im Fußball noch in einer sehr frühen Phase. Es gibt viel Potenzial, aber es hakt noch an der Umsetzung, in der Nutzbarkeit und Visualisierung. Um diese Schnittstelle zu kreieren ist solch ein Event total wichtig. Die Teams hatten nur das eine Spiel zur Analyse und eine Nacht Zeit, um Ergebnisse zu produzieren. Da kann man nicht erwarten, dass mehr als Ideen dabei herumkommen. Aber da waren echt gute Sachen dabei. Ich ziehe meinen Hut vor den Teilnehmern."

Fabian Hürzeler, Co-Trainer der U 18-Junioren: "Für mich war das eine ganz andere Perspektive. Als Trainer schaut man eher auf die qualitative Spielanalyse. Ich habe viel gelernt, was das Thema Positionsdaten angeht und was man damit alles machen kann. Es wurden einige Modelle vorgestellt, die ein Trainer auch in der Praxis anwenden kann. Mit den Positionsdaten zu arbeiten und dabei einen Daten-Experten an der Seite zu haben, war etwas Neues für mich. Ich bin allgemein sehr interessiert an dem Thema Spielanalyse, aber diesen Hintergrund durfte ich zuvor noch nicht miterleben."