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Kick-off zum Mittelfeldspieler*innen-Programm der Akademie
Stratege, Sprachrohr, Strippenzieher: Der zentrale Mittelfeldspieler ist längst nicht mehr nur Abräumer vor der Abwehr oder der kreative Kopf für den finalen Pass. Die Zentrale bedeutet viele unterschiedliche, wiederkehrende Anforderungen für eine Position. Um den Nachwuchs auf diese Herausforderungen vorzubereiten, hat der Deutsche Fußball-Bund mit der DFB-Akademie das von U 20-Nationaltrainer Guido Streichsbier und Spielanalyst Martin Vogelbein entwickelte Mittelfeldspieler*innen-Programm in einem digitalen Meeting vorgestellt.
"Wir wollen über das positionsspezifische Angebot die Entwicklung unserer Spieler*innen trotz der aktuellen Lage vorantreiben und ihnen reales Fußballwissen aus der Praxis mitgeben", sagt Guido Streichsbier. "Der Kern des Programms ist es, für die im zentralen Mittelfeld häufig stets wiederkehrenden Herausforderungen Trainingsansätze und Lösungen aufzuzeigen, damit diese möglichst oft optimal gelöst werden. Weltklassespieler*innen gelingt die optimale Erfüllung ihrer Positionsaufgaben, ohne die Individualität und Flexibilität in ihrem Spiel zu verlieren."
Die knapp 100-minütige Videoschalte verfolgten die ca. 90 Trainer*innen und Mittelfeldspieler*innen der U-Nationalmannschaften vor dem heimischen Computer. Guido Streichsbier und Martin Vogelbein stellten unter dem Motto "Wer das Zentrum beherrscht, der beherrscht das Spiel" anhand statistischer Analysen, erläuterter Spielszenen und Erklärungen zum taktischen Verhalten von Mittelfeldspieler*innen das Programm vor.
Diskussionsrunde mit Keßler und Khedira
Anknüpfend an die Präsentation diskutierte Moderator Michael Leopold mit der ehemaligen Weltfußballerin Nadine Keßler und 2014er-Weltmeister Sami Khedira von Hertha BSC. Themen der Gesprächsrunde waren die besonderen Anforderungen und Fähigkeiten, die an Mittelfeldspieler*innen gestellt werden. Zum Beispiel das richtige Tackling in der Defensivbewegung, die Bedeutung von Tiefenläufen oder die Vororientierung in Gefahrensituationen, um Drucksituationen optimal aufzulösen.
"Es ist schön, dass es als Mittelfeldspielerin so viele wiederkehrende Aufgaben gibt. Das macht die Position aus, das habe ich immer geliebt. Man kann überall mitreden, muss hart arbeiten, kann aber auch kreativ sein", sagt Keßler, die als Abteilungsleiterin bei der UEFA arbeitet. "Die Sechs gestaltet das Spiel auf allen Ebenen mit. Ich war gut darin, das Spiel zu lesen, den Takt vorzugeben und mit Antizipation eine gute Position im Raum zu finden. Das wichtigste für mich war es, Mannschaftsteile zusammenzuhalten, zu führen, zu coachen oder auch zu motivieren. Wenn meine Mannschaft gut gespielt hat, habe ich auch gut gespielt. Das sagt viel über zentrale Mittelfeldspieler*innen aus."
Individuelle, positionsspezifische Schulung als zentraler Baustein
Nachdem Keßler und Khedira auch eigene Spielszenen analysierten, hatten die U-Nationalspieler*innen die Möglichkeit, ihre Fragen an die beiden zu stellen. Die individuelle, positionsspezifische Schulung soll künftig ein zentralerer Baustein der Entwicklungsstrategie und Talentförderung des DFB werden, das Mittelfeldspieler*innen-Training ab sofort in allen Nachwuchsnationalmannschaften zum Einsatz kommen und monatlich erklärendes Videomaterial zur Verfügung gestellt werden.
Das Mittelfeldspieler*innen-Programm entstand durch den Austausch mit aktuellen und ehemaligen Nationalspieler*innen, das Studium von Weltklasse-Spieler*innen sowie die Erfahrungen der U-Trainer*innen aus den Länderspielen. Bereits im Dezember hatten U 21-Nationalcoach Stefan Kuntz und Co-Trainer Antonio di Salvo dem DFB-Nachwuchs das Stürmer*innen-Programm präsentiert, welches auch schon bei einigen U-Teams auf dem Trainingsplatz umgesetzt wurde. In der nächsten Woche soll auch der Startschuss für die Abwehrspieler*innen erfolgen.
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