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Kopfverletzungen: DFB unterstützt Sensibilisierungskampagne der UEFA

Kopfverletzungen sind derzeit wohl eines der wichtigsten Themen in der Fußballmedizin. Im Vergleich zu anderen Sportarten (American Football, Rugby oder Eishockey) ist die Anzahl an Kopfverletzungen zwar wesentlich geringer. Aufgrund ihrer potenziellen Spätfolgen sind sie aber trotzdem sehr ernst zu nehmen.

Das UEFA-Exekutivkomitee hat beschlossen, den Fußball-Weltverband FIFA und die Regelhüter des International Football Association Board (IFAB) aufzufordern, das aktuelle Verfahren bei Verdacht auf Gehirnerschütterung zu überprüfen und mögliche Änderungen an den Spielregeln (beispielsweise hinsichtlich Auswechslungen) in Betracht zu ziehen. Im Zuge dessen hat die UEFA eine Sensibilisierungskampagne gestartet, die der Deutsche Fußball-Bund (DFB) ausdrücklich unterstützt.

Ärzte bei Diagnose auf Spielfeld unter Druck

Die derzeitige Vorgehensweise, bei der Ärzte grundsätzlich drei Minuten Zeit haben, um den Gesundheitszustand der Spieler zu beurteilen und zu entscheiden, ob diese weiterspielen können, setzt die Ärzte unter starken Druck. Dieser besteht auch fort, wenn weitere Untersuchungen am Spielfeldrand oder in der Kabine erforderlich sind, da das Team in dieser Zeit nur zu zehnt weiterspielt.

Für die Zeit, in der eine mögliche Änderung der Spielregeln überprüft wird, hat die UEFA entschieden, eine Sensibilisierungskampagne zu starten, um das Thema Gehirnerschütterungen stärker ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken und ein stärkeres Bewusstsein für das Thema zu schaffen bzw. mehr Informationen zu verbreiten.

Hauptverantworlich für Kopfverletzungen sind Kopf-an-Kopf- und Ellbogen-an-Kopf-Kontakte, die während Kopfballduellen in der Luft geschehen. Eine Regeländerung zur stärkeren Ahndung von Ellbogenschlägen an den Kopf im Jahr 2006 konnte die Anzahl an Kopfverletzungen in Deutschland bereits reduzieren.