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Meyer wird Chefmediziner der EURO 2024

Eine mehrjährige Pandemie, die zur Verschiebung einer Europameisterschaft geführt hatte, der Herzstillstand des dänischen Nationalspielers Christian Eriksen auf dem Platz - die Bedeutung des 8. UEFA Medical Symposiums musste niemand besonders betonen. Auf den Punkt bringen durfte man es schon. "Medicine matters", sagte Bernd Neuendorf zum Abschluss seines Grußworts am heutigen Dienstag auf dem DFB-Campus. 384 Ärzte und Ärztinnen, Physiotherapeuten und weiteres medizinisches Personal aus allen 55 UEFA-Mitgliedsnationen nehmen noch bis zum Donnerstag an dem Fachaustausch teil. Und wurden vom DFB-Präsidenten herzlich begrüßt.

Allein 100 Teilnehmende aus Deutschland, darunter viele Teamärzt*innen der Nationalmannschaften und Junioren-Nationalteams sowie der Bundesligaklubs, saßen in der zum Kongresssaal umgebauten Futsal-Halle. Binnen drei Tagen stehen 20 Fachvorträge auf der Agenda, dazu eine Handvoll Workshops. Über die Jahre hat die Medizin als verlässlicher Partner des Profifußballs stetig an Bedeutung gewonnen. Und manchmal - wie bei Eriksen, wie bei der Rückkehr aus der Pandemie - war sie ein entscheidender Faktor.

Referat von Meyer

Prof. Dr. Tim Meyer, der 2020 das erste Hygienekonzept im europäischen Fußball mitentwickelt hatte, wird im Sommer 2024 als "Chief Medical Officer" für die medizinische Versorgung bei der Europameisterschaft verantwortlich zeichnen. Auch dies gab die UEFA heute bekannt.

Meyer, der sowohl der Medizinischen Kommission der UEFA wie auch des DFB vorsteht, stellte in seinem Eröffnungsreferat die Schlüsselthemen der kommenden Tage vor: Covid-19, der plötzliche Herzstillstand, Kopfverletzungen, Anti-Doping, Auswirkungen des Klimawandels (man denke etwa an die "Cooling Period"), Themen des Frauenfußballs (Menstruation und Schwangerschaft im Spitzenfußball) und ein geschärftes Verständnis von Verletzungsmustern. "Wir müssen noch stärker die Verbindung zwischen wissenschaftlicher Erkenntnis und der Medizin stärken, das wäre mein Wunsch für dieses Symposium", sagte Meyer.

Außerdem präsentierte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin mit einem Videospot die neue Kampagne "Step up and save lifes" vor. Pro Tag erleiden in Europa rund 1000 Menschen einen Herzinfarkt. Die Überlebenschancen hängen unmittelbar mit einer schnell einsetzenden Lebensrettung zusammen, durch Druckmassage oder einen Defibrillator. Die UEFA-Kampagne soll in der Breite des Fußballs auf Schulungen aufmerksam machen.