In der WM-Vorbereitungsphase verletzte sich nicht nur RB Leipzigs Top-Torjäger Christopher Nkunku schwer am Knie, auch Karim Benzema musste wegen einer Oberschenkel-Verletzung die WM absagen. Der 34 Jahre alte Weltfußballer von Real Madrid sollte eigentlich der Zielspieler im Sturmzentrum sein, Giroud war lediglich als Backup eingeplant. Stattdessen präsentierte er sich dann in einer WM-Hauptrolle.

Gleich im ersten Spiel gegen Australien (4:1) steuerte Giroud einen Doppelpack bei, im Achtelfinale gegen Polen (3:1) erzielte er das wichtige 1:0. Zu einer WM-Schlüsselfigur wurde Giroud dann spätestens mit dem Viertelfinale gegen England: vehement setzte er sich nach Antoine Griezmanns Flanke gegen drei englische Kontrahenten durch und köpfte zum 2:1-Siegtreffer und Halbfinal-Einzug ein.

Exzellente Basis-Qualitäten

Anstelle einer Reservisten-Rolle erfüllte Olivier Giroud seine zentrale Aufgabe im Sturmzentrum Frankreichs mit Bravour. Sein Treffer zum 2:1 im WM-Viertelfinale gegen England war der 53. im Trikot der Équipe Tricolore im 118. Länderspiel. Damit holte er Thierry Henry als bisherigen Rekord-Torschützen Frankreichs ein. Giroud verkörpert dabei das „klassische“ Anforderungsprofil eines zentralen Stoßstürmers:

• Sichern des Balles unter Druck
• Zielorientierte und variable Torabschlüsse
• Exzellentes offensives Kopfballspiel

Rolle im Team

Giroud ergänzte die ganz anders gelagerten Profile von z.B. Mbappé und Dembélé und verlieh Frankreichs Offensive das nötige Maß an körperlicher Präsenz und Kompromisslosigkeit:

• Herstellen von Raum- und Positionsvorteilen
• Tiefe Anspielstation, z.B. für Kopfballverlängerungen
• Binden von Gegnern auf der letzten Defensivlinie
• Zielspieler in der „Goldenen Zone“ mit großen Abschluss-Qualitäten