Trainerentwicklung

Qualitätsprinzipien rund um das DFB-Elitetraining

Orientierungspunkte für effiziente Trainingsprozesse hin zu Spitzenleistungen

Trainerentwicklung
Trainingskonzeption

Nationalspieler*innen von heute – egal in welchem Altersbereich – müssen im Vergleich zu älteren Generationen immer komplexere technisch-taktische, konditionelle und psychisch-mentale Anforderungen erfüllen. Intensität und Umfang der Belastungen steigen in der Folge kontinuierlich an. Deshalb sind die Spieler*innen mit Hilfe eines ausdifferenzierten Trainer*innen- und Expert*innen-Stabes durch ein ganzheitliches Betreuungssystem konstant zu begleiten.

Die individuellen Qualitäten der Spieler*innen sind die Basis für konstante sportliche Erfolge einer Mannschaft. Dabei ist aus individuellen Starken ein stabiles, kompaktes und spielstarkes Team zu formen. Die individuelle, perspektivisch ausgerichtete Ausbildung der Top-Talente zu zukünftigen A-Nationalspieler*innen von Weltklasseformat lässt sich dabei nur durch akribische, aufeinander abgestimmte und zielorientierte Trainingsabläufe erreichen.

Diese Qualitätsanforderungen betrifft auch das kurzfristige Ansteuern „punktueller Hochleistungen“ unter den Extrembelastungen eines Turniers. Diesen komplexen Prozess müssen Trainer*innen und Expert*innen mit viel Weitblick systematisch planen und in der Praxis kompetent und flexibel umsetzen. Bestmögliche Leistungsverbesserungen stellen sich dann ein, wenn die einzelnen Einheiten nach effizienten Trainingsprinzipien konzipiert und aufeinander abgestimmt sind. Jedes Training muss gleichzeitig interessant, lernintensiv und spielorientiert sein – kurzum Freude bereiten!

Rund um unsere Nationalmannschaften ist es dabei der Anspruch, diese professionelle Leistungsstruktur mit höchsten Qualitätsstandards sicherzustellen.

Gegenüber anderen Top-Nationen haben wir weniger Unterschiedsspieler*innen und Spielentscheider*innen. Die Förderung dieser herausragenden individuellen Qualitäten ist eine große Zukunftsaufgabe, die sich auch im Training konsequent wiederfinden muss!
Christian WückDFB-Trainer
Schwerpunkte und Prinzipien

Dabei lassen sich Schwerpunkte und Prinzipien einer ganzheitlich angelegten Leistungsoptimierung festmachen:

  • Training und Spiele auf höchstmöglichem Niveau
  • Individuelles Athletiktraining – exakt zugeschnitten auf das aktuelle Fitness-Profil der Spieler*innen
  • Ein zielorientiertes technisch-taktisches Training, das individuelle, positionsspezifische Fortschritte mit dem systematischen Aufbau einer stabilen, aktiv ausgerichteten und effizienten Spielkonzeption verbindet.

Der Steuerungs- und Planungsprozess zur Optimierung der komplexen Fußball-Leistung umfasst somit immer alle Leistungsfaktoren und beachtet konsequenterweise mögliche Synergien und Wechselwirkungen.

In jedem Leistungssegment (Performance-Bereich) sind dabei je nach aktueller sportlicher Situation stärker kurzfristig und/oder perspektivisch angelegte Ziele anzusteuern. Letztlich sind auf Basis permanenter Ist-Analysen für Mannschaft und Spieler*innen detaillierte Planungskonzepte aufzustellen, die von einer perspektivischen Karriereplanung, über exakte Saisonplane für jedes Nationalteam bis hin zu kurzfristigen Steuerungsphasen (z.B. unmittelbare Turniervorbereitung) reichen. Soweit möglich muss das in enger Abstimmung mit den Vereinen der betreffenden Spieler*innen erfolgen!

Gerade wegen dieser Differenzierung der Trainingsprozesse und erweiterter Funktions- und Expertenstäbe rund um jedes DFB-Team sind und bleiben die DFB-Trainer*innen die zentrale Steuerungsinstanz für alle sportlichen Ablaufe rund um Mannschaft und Spieler*innen!

Qualitätsprinzipien ...

... im Bereich „Individualtechnik und -taktik“

  • Nicht die Quantität der Trainingsumfänge, sondern die Qualität der Trainingsinhalte macht Spieler*innen besser und fitter!
  • Prinzip: „Wir spielen so wie wir trainieren!“ – also: Top-Intensität bei spielkonzeptionellen Schwerpunkten!
  • Das „Taktik-Training“ simuliert immer Wettspielrealität!
  • Hochkonzentrierte, kurze Spielintervalle mit längeren, aktiven Pausen systematisch planen!

... im Bereich „Fitness“

  • Belastung und Entlastung so steuern, dass sich Spieler*innen optimal und verletzungsfrei weiterentwickeln können!
  • 48 Stunden vor einem Spiel und 48 Stunden danach keine summierte Ermüdung erzeugen!
  • Dieses Prinzip hilft, um unter Extrembelastungen internationaler Turniere Form und Leistungslevel zu stabilisieren!
  • „Power“, Dynamik und Spritzigkeit bei fußballspezifischen Abläufen fordern – jedoch immer Regenerationsphasen in der Einheit und nach der Einheit einplanen!

... im Bereich „Mentalität“

  • Eine „hochprofessionelle“ Einstellung ist die Basis! Siegermentalität und „Leader“-Qualitäten inklusive positiver Spielaggressivität fordern und fördern!
  • Originäre, individuelle Qualitäten mit einer nötigen Teamorientierung verbinden!
  • Reflexionsprozesse der Spieler*innen einschließlich konstruktiver Selbstkritik initiieren!
  • Das Verarbeiten von Negativ-Situationen und Niederlagen begleiten!
  • Initiative gerade unter Druck fordern und fördern!
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Weiterführende Informationen