Das Projekt „Regionale Trainer*innen-Entwicklung"
Das Prinzip: Ein Coach für den Coach. Das Ziel: Denjenigen helfen besser zu werden, die den größten Input auf die Spieler*innen haben. Im Projekt "Regionale Trainer*innen-Entwicklung" unterstützen der DFB und die DFL die Coaches genau dort, wo sie wirken – in ihrem Club und in der täglichen Arbeit mit ihrer Mannschaft. Adressaten sind die Leistungszentren, die sich für eine Teilnahme am Projekt bewerben können. Der DFB und die DFL unterbreiten damit zusätzlich zu den Ausbildungs- und Lizenzformaten ein interessantes Angebot für Trainerinnen und Trainer im Nachwuchsleistungsfußball – individuell, begleitend und maßgeschneidet auf das individuelle Profil des Coaches.
Das Projekt
Die Position des*der Trainer*innenentwickler*in ist zum Beispiel in England bereits seit mehreren Jahren etabliert. Der DFB hat Mitte 2021 das Pilotprojekt "Regionale Trainer*innen-Entwicklung" gestartet, das zwei Jahre lang bis Juni 2023 lief. Mit dem Ziel, vielen Leistungszentren die Idee und den Mehrwert dieser Position aufzuzeigen. Zunächst besuchten die beiden Trainer*innen-Entwickler, Alexander Reifschneider und Patrick Irmler, fast alle damaligen 56 Leistungszentren in Deutschland, um Input aus den Clubs aufzunehmen. Mit dem SC Freiburg, der Spielvereinigung Greuther Fürth, RB Leipzig, TSV 1860 München, dem FC Ingolstadt und Jahn Regensburg wurden anschließend sechs Vereine für das Projekt ausgewählt. Die Trainer*innentwickler waren während dieser Zeit von Januar bis Juni 2022 regelmäßig vor Ort und arbeiteten mit Trainer*innen, Sportlichen Leitungen und Sportpsycholog*innen zusammen. Jedes Projekt lief individuell, abgestimmt auf die Voraussetzungen, Ziele und Philosophie des Vereins. Im Anschluss folgte die Evaluation durch die Deutsche Sporthochschule Köln, um eine mögliche Fortsetzung des Projekts gezielt vorzubereiten. Die Herangehensweise und die Ausrichtung wurden strukturell sowie inhaltlich geschärft.
Die Vorteile des Projekts
- gezielte, vereinsgerechte Trainer*innenentwicklung "on the job"
- Vergrößerung des Know-hows bei allen Beteilgten (Trainer*innen, Club, DFB, DFL)
- Sichtung und Förderung der Trainer*innentalente
- Individuelle Begleitung der Trainer*innen zwischen ihren Lizenzstufen
- Trainer*innenentwicklung und die Position in Deutschland etablieren
Die Rolle des DFB
- Gezielte Maßnahmen in der Entwicklung von Spieler*innen
- Maßgeschneiderte Förderung von Trainer*innen
- DFB als Brückenbauer & Dienstleister
- Campus als integratives, interaktives Angebot
- Unterstützung und Stärkung der Vereine vor Ort.
2024 startete das Projekt in die zweite Runde – und wurde ausgebaut. Durch einen weiteren Trainer*innenentwickler konnte die Anzahl der teilnehmenden Vereine von sechs auf neun erhöht werden. Jeder Trainerentwickler arbeitet mit drei Clubs und insgesamt zwei Trainern aus den Altersbereichen U12 bis U16 zusammen. In einer späteren Phase des Projekts, die im Frühjahr 2025 eingeläutet wird, sind erneut neun Leistungszentren und 18 Trainer involviert. Die Reichweite wächst und mit ihr die Bedeutung und Wirkung.
Die Rolle und die Aufgaben von Trainerentwickler*innen sind verwandt mit denen von Ausbilder*innen. Trotzdem unterscheiden sich beide Profile in einigen Punkten. Der wichtigste: Während Ausbilder*innen die Inhalte anlehnend an ihre Ausbildungsordnung setzen, richten sich Entwickler*innen nach den Themen ihrer Trainer*innen. Trainerentwickler*innen sind keine Lehrer*innen, sondern Berater*innen oder auch Mentor*innen. Beide stehen während der sechsmonatigen Projektzeit ständig im Austausch. Die gemeinsame Arbeit besteht aus Präsenz- und aus virtuellen Phasen.
Dauer: 2 Wochen
- Präsenzzeit des Trainer*innenentwicklers im Club
- Gemeinsamer Auftakt & Kennenlernen
- Begleiten und Beobachten der Arbeit des*r Trainers*in
- Gemeinsamen Work-Flow finden & Vereinbarung der Ziele
Dauer: Eine Woche
- Begleitung des*r Trainers*in bei Spiel- und Trainingsmaßnahmen
- Der Trainerentwickler ist Ansprechpartner und Hinweisgeber im Trainingsalltag
- Gemeinsame Vor- und Nachbereitung der Spiel- und Trainingsmaßnahmen und Evulation der gesetzten Ziele
Dauer: 2 bis 3 Wochen
- ständiger telefonischer oder virtueller Austausch
- Update & Selbstreflektion des*r Trainers*in an den Trainer*innenentwickler zu den Spiel- und Trainingseinheiten
- Evaluation der besprochenen Themen aus den Präsenzphasen
- Abschlussgespräch in Präsenz
- Bezugnahme auf die Auftaktphase und die zu Beginn vereinbarten Ziele
- Umfassende Selbstreflektion des*r Trainers*in
Das Team
Caspar Nigbur
Projektmanager
- M. Sc. Sport Management (Deutsche Sporthochschule Köln)
- B. A. Sport- und Bewegungsvermittlung in Freizeit- und Breitensport (Deutsche Sporthochschule Köln)
- Zertifikatsstudiengang Spielanalyse-Team Köln (Deutsche Sporthochschule Kön)
- Strategisches Projekt- und Bildungsprozessmanagement des DFB-/DFL-Projektes Regionale Trainer*innen-Entwicklung
Das sagen die Trainerentwickler
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