Trainerentwicklung

Was macht ein effizientes Coaching aus

Prinzipien einer spieler*innenorientierten Begleitung

Trainerentwicklung
Die Basis: Werte-Kodex als Orientierung für ein funktionierendes Miteinander

Eine offene, konstruktiv-kritische, respekt- und vertrauensvolle Kommunikation ist ein unverzichtbarer Erfolgsschlüssel für jede Mannschaft – egal auf welchem Leistungslevel. Ein Kodex für das konkrete Miteinander in der Mannschaft, zwischen Mannschaft und Staff sowie für das „Team um das Team“ schafft dabei Konsens und Orientierung. Zentrale, zusammen mit dem Team vereinbarte Werte geben Orientierung für das Miteinander. Diese Ausrichtung an festen Normen schafft gleichzeitig eine emotionale Bindung und vermittelt Sicherheit rund um ein Team. Der Kodex ist letztlich der Fixpunkt für das persönliche, tagtägliche werteorientierte Handeln in einer funktionierenden Gruppe.

Kommunikationskultur: Respekt, Offenheit, Direktheit „leben“!

Jede Kommunikation erreicht dann eine optimale Wirkung, wenn sie authentisch, glaubwürdig und transparent ist. Das betrifft das Miteinander im unmittelbaren Teamumfeld und nicht zuletzt regelmäßige Kontakte mit allen Spielerinnen. Wer seine Spieler*innen individuell begleiten will, muss zunächst deren Ziele, Eigenheiten, Interessen, aber auch aktuelle Lebenssituationen kennen – und das als Fußballer*in und vor allem auch als Mensch. Um hierbei eine möglichst detaillierte, facettenreiche und „objektive“ Informationsbasis zu bekommen, ist eine offene, vertrauensvolle Kommunikation mit jeder Spielerin/jedem Spieler unverzichtbar!

  • Regelmäßig einen offenen, intensiven Dialog mit allen Spieler*innen suchen!
  • Zuhören ist genauso wichtig wie Reden!
  • Neben intensiven Einzelgesprächen spontane Kontakte suchen (One-Minute-Coaching)!
Kommunikation als Basis aller „Coaching“-Prozesse

Gleichzeitig ist eine intensive, offene Kommunikation die Basis für ein „Coaching“ als zielorientierte Begleitung der Spieler*innen. Dabei ist es das Ziel, mit Athlet*innen persönlichkeits- und leistungsfördernde Prozesse und Veränderungen zu initiieren und umzusetzen. Im Idealfall haben die Spieler*innen selbst den aktiveren, autonomeren Part. Daraus resultiert für die Coaches die Herausforderung, „Denkraster“ in Form von Impulsen für Ziele, Lösungen und erste Schritte der Spieler*innen zu schaffen:  In einem solchen Kontext bekommen die Spieler*innen Raum und Zeit, die eigenen Gedanken zu sortieren, Ziele zu konkretisieren, sich der eigenen Möglichkeiten und Ressourcen bewusst zu werden und die ersten Schritte der Umsetzung ins Auge zu fassen.
Dieser „Denkraum“, den die Coaches konstruieren, bildet sich aus zielgerichteten Fragen, aus bestärkenden Rückmeldungen, aus präsentem Zuhören und hilfreichen (Zwischen-)Fazits.

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Erfolgsschlüssel für ein wirkungsvolles „Coaching“!

  1. Der Schlüssel ist das Vertrauen, dass die Spieler*innen kompetent sind, eigene Lösungsansätze und Verbesserungsvorschläge zu formulieren und umzusetzen.

  2. Eine lern- und persönlichkeitsfördernde Begleitung der Spieler*innen ist nur in einem Klima von Respekt, Wertschätzung, Zugehörigkeit und gegenseitigem Vertrauen fruchtbar. Die Spieler*innen sollen den Mut haben, auch Schwächen zu zeigen und den Coaches Gedanken und Emotionen anzuvertrauen.

  3. Coaches sind neugierig auf die Lebenswelt und die offenen Rückmeldungen der Spieler*innen. Sie sind authentisch an deren Meinungen und Einstellungen interessiert. Sie sind „Expert*innen des Fragestellens“. Die Lösungsvorschläge und Ideen der Spieler*innen sind unvoreingenommen aufzugreifen und zu vertiefen.

  4. Die Coaches wechseln in eine veränderte Rolle. Sie sind nicht weiter primär Instrukteur*innen und Taktgeber*innen aller Prozesse. Stattdessen moderieren und begleiten sie die Spieler*innen als die eigentlichen Hauptakteur*innen.  Dazu stellen sie bewusst eigene Hypothesen und Eindrücke zurück - auch wenn es schwerfällt. Sie verlassen sogar eigene Positionen, um Verbesserungsvorschlägen der Spieler*innen zu folgen.

  5. Wirksames Coaching hat das Ziel, Spieler*innen im Lernen, Optimieren und Wachsen zu bestärken. Damit stärken die Spieler*innen das Selbstbewusstsein, Komfortzonen zu verlassen, Hindernisse zu überwinden, eigene Grenzen zu verschieben zu können. Nicht zuletzt fordert das die Spieler*innen dazu auf, das zu machen, was sie erfüllt und glücklich macht. Gleichzeitig haben aber auch die Coaches in diesen Situationen selbst die Chance durch das offene Feedback und die Impulse/Ideen der Spieler*innen dazuzulernen.

  6. Ein passender Zeitpunkt und ein positives Setting sind die Basis. Anschließend ist der Coaching-Ablauf mit geeigneten Instrumentarien  so zu gestalten, dass die Spierlerinnen animiert sind, mitzuwirken, mitzudenken und sich einzubringen.