Individuelle Qualität als entscheidender Faktor

Szene der Woche

Individuelle Qualität als entscheidender Faktor

20.06.2019 Niederlande – Kanada 2:1 (0:0)

Die Niederländerin Lineth Beerensteyn erzielt im Gruppenspiel gegen Kanada den entscheidenden 2:1-Führungstreffer (Foto Robert Cianflone/Getty Images).

Christopher Toetz

Christopher Toetz, Redakteur der DFB-Trainerzeitschrift „Fußballtraining“, analysiert mit Hilfe der Leitlinien der DFB-Spielauffassung diverse Qualitätsmerkmale im internationalen Fußball.

Drittes Spiel, dritter Sieg: Europameister Niederlande ist bei der WM in Frankreich als Gruppenerster ins Achtelfinale eingezogen. Die Niederländerinnen siegten im letzten Gruppenspiel gegen Kanada mit 2:1. Das Siegtor erzielte die kurz zuvor eingewechselte Lineth Beerensteyn vom FC Bayern München. Dabei zeigte sie, wie bedeutsam das 1 gegen 1 als individualtaktisches Angriffsmittel ist. Mit hoher technischer Qualität, dem richtigen Timing und einer guten Spielfortsetzung konnte sie die organisierte Abwehr Kanadas entscheidend destabilisieren und eine Torchance einleiten, die sie am Ende selbst verwertet. Damit verkörpert sie eindrucksvoll die DFB-Leitlinie „Wir suchen und gewinnen jedes persönliche Duell!“. Eine Qualität, die wegen der stetig steigenden Leistungsdichte im Weltfußball immer wichtiger wird.

- Beerensteyn dribbelt in der Außenspur und sucht das 1 gegen 1 gegen die rechte Außenverteidigerin (AV). Dabei täuscht sie das Dribbling entlang der Seitenlinie an, bricht jedoch nach innen durch.
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- Die kurzzeitig überspielte AV erhält Unterstützung von der zentralen defensiven Mittelfeldspielerin (ZDM). Beerensteyn reagiert mit einem weiteren Abkappen und setzt das Dribbling in Richtung Strafraum fort.
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- Miedema bietet sich mit einem kurzen Lauf für ein Zuspiel an und zieht dabei die Innenverteidigerin (IV) aus der Abwehrkette. Auch die freistehende Roord fordert den Ball. Beerensteyn nimmt die Situation wahr und entscheidet sich für einen Pass auf Miedema, ...
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- ... die mit einem Dribbling weg vom Strafraum fortsetzt. Gleichzeitig startet Roord einen gegengleichen Laufweg, zieht ihre Gegenspielerin mit und öffnet so den Passweg auf die andere Seite. Dort bietet sich van Lunteren an, die von Miedema auch angespielt wird.
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- Anschließend starten sowohl Miedema als auch Roord in den Strafraum nach, wo sich Beerensteyn bereits positioniert hat. Van Lunteren nimmt das Zuspiel an und mit ...
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- ... und spielt anschließend eine flache Hereingabe hinter die Abwehrreihe, die Beerensteyn gedankenschnell erläuft und zum Führungstreffer verwertet.
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