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Claussen zur B+ Lizenz: "Diskussionsqualität ist deutlich gestiegen"
Zu Beginn des Jahres startete die DFB-Akademie im Zuge der neuen Ausbildungsstruktur mit den komplett überarbeiteten Trainer*innen-Ausbildungen. Nach dreimonatiger Lehrzeit steht den Teilnehmer*innen des Pilotlehrgangs der B+ Lizenzen nun bereits der Abschluss bevor. "Mit der B+ Lizenz bereiten wir die Trainer*innen ganz gezielt auf die leistungsbezogene Förderung von jungen Talenten an den DFB-Stützpunkten, in Leistungszentren oder in einem ambitionierten Fußballverein vor", erklärt DFB-Ausbilder Lennart Claussen.
Die Überarbeitung der Lehrgänge bringt für die B+ Lizenz-Ausbildung einiges an Veränderungen mit sich. Insgesamt 160 Lerneinheiten innerhalb von bis zu vier Monaten umfasst der neue Lehrgang im sogenannten Blended-Learning-Format. Aus den zuvor veranstalteten zwei Präsenzwochen mit anschließender Prüfung sind nun drei Präsenzphasen à vier Tagen geworden. Die Wochen dazwischen werden zur Onlinelehre und vor allem zur Anwendung des Gelernten im eigenen Verein genutzt. "Das hat zum Vorteil, dass die Teilnehmenden zu Beginn der Präsenz bereits im Thema sind und der gemeinsame Austausch schneller und detaillierter erfolgen kann", sagt Claussen. "Über die Anwendung im Heimatverein können realitätsnahe Erfahrungen zu den Lehrgangsinhalten gesammelt werden, die dann in der nächsten Präsenzphase aufgegriffen und mit der Gruppe geteilt werden können."
"Auf komplexe künftige Aufgaben vorbereiten"
Entlang des "roten Fadens" des Trainer*innen-Entwicklungsmodells orientiert sich auch die B+ Ausbildung an den vier Bausteinen "Trainer*innen-Ich", "Spiel & Spieler*in", "System Fußball" und "Organisation". Dabei liegen die inhaltlichen Schwerpunkte des Lehrgangs auf den Themen "Rollenverständnis und Selbstbild als Förderer von Jugendfußballer*innen", "Planung und Steuerung von Spiel und Training mit Fokus auf individuelle Förderung und freie Spielanteile" sowie "Altersgerechtes und entwicklungsorientiertes Coaching von Jugendlichen".
"So wie die Trainer*innen ihre Spieler*innen in den Mittelpunkt allen Handelns stellen, so stellen wir die Teilnehmer*innen der Ausbildung in den Mittelpunkt", erklärt Claussen weiter. "Auf Basis des Trainer*innen-Entwicklungsmodells wollen wir die Trainer*innen, über die technisch-taktischen Anforderungen hinaus, auf die komplexen künftigen Aufgaben vorbereiten. Als Ausbilder bewerten wir in erster Linie nicht, was richtig und was falsch ist, sondern bieten den Trainer*innen aus der Rolle des Lernbegleiters verschiedene Perspektiven. Sie können, kombiniert mit ihren bisherigen Vorerfahrungen, ihren eigenen Stil finden und sich so im Sinne ihrer eigenen Trainer*innen-Persönlichkeit individuell weiterentwickeln. Bisher kommt das bei den Teilnehmer*innen sehr gut an."
Vorerfahrungen und Bildung sind zentral
Eine weitere Änderung zum vorherigen Lehrgangsformat sind die neuen Zulassungsvoraussetzungen. Um in den B+ Lehrgang aufgenommen zu werden, müssen die Teilnehmer*innen zunächst Trainertätigkeiten im entsprechenden Leistungs- und Altersbereich vorweisen. Der positive Einfluss von bisherigen Erfahrungen als Trainer*innen und Spieler*innen sowie relevanter Bildung ist für DFB-Ausbilder Claussen bereits deutlich erkennbar: "Der fachliche Austausch und die Diskussionsqualität innerhalb des Kurses ist noch einmal deutlich gestiegen."
Für die Präsenzzeiträume des Lehrgangs spielt auch die Lernatmosphäre eine wichtige Rolle. Darunter ist nicht nur die eigene Haltung sowie die Offenheit und Leistungsbereitschaft der Teilnehmer*innen zu verstehen, sondern auch die Rahmenbedingungen, unter anderem Unterkunft, Essen und Seminarräume. "Mit dem Standort des Badischen Fußballverbandes in Schöneck haben wir eine wunderbare Sportschule, die sehr stark daran beteiligt ist, dass dieser Kurs so gut läuft", erzählt Claussen. "Ich möchte mich, auch im Namen meiner Kollegen, für die tolle Zusammenarbeit bedanken."
Der nächste Bewerbungszeitraum für die B+ Lizenz-Ausbildung läuft von Mittwoch bis zum 22. April 2022. Die Unterlagen dafür können per Mail an trainerbewerbung@dfb.de eingereicht werden. Absolvent*innen der B+ Lizenz-Ausbildung haben anschließend die Möglichkeit als Cheftrainer*in von Juniorinnenmannschaften bis einschließlich der B-Juniorinnen-Bundesliga oder von Juniorinnenmannschaften im leistungsorientierten Juniorenspielbetrieb zu arbeiten. Möglich ist auch eine Tätigkeit als Cheftrainer*in von Juniorenmannschaften in der A- und B-Junioren-Regionalliga oder in einer sonstigen zweithöchsten Spielklasse. Das breite Spektrum möglicher Arbeitsfelder komplettieren Tätigkeiten als DFB-Stützpunkttrainer*in, als Trainer*in an einer Eliteschule des Fußballs/Sports oder als Honorartrainer*in im Nachwuchsbereich eines Landesverbandes.
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