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Drittes Teammanagement Meetup im DFB-Campus

Zum dritten Mal lud die DFB-Akademie die Teammanager*innen der beiden Bundesligen, 3. Liga sowie der FLYERALRM Frauen-Bundesliga zum jährlichen Teammanagement Meetup ein. Gastgeber waren Georg Behlau, Bereichsleiter Management Nationalmannschaften, und Tobias Haupt, Leiter der DFB-Akademie. Im DFB-Campus konnten sich die Teilnehmenden an zwei Tagen vernetzen und in lockerer Atmosphäre austauschen. Im Fokus standen die Zertifikatsübergabe für die ersten Absolvent*innen des Teammanagement-Zertifikats sowie eine Einführung in Techniken für ein besseres Selbstmanagement von Diplom-Sportpsychologe Fabian Arimond.

Das dritte Zusammenkommen der Teammanager*innen war das erste am neuen DFB-Campus. Nach einer anfänglichen Führung sammelte sich die Gruppe in der Kunstrasenhalle. Dort war bereits der "TrackMan" aufgebaut - ein Gerät, das mittels Radartechnologie Ballflugdaten in Echtzeit liefert und so Abschluss- und Ballabgabe-Fähigkeiten von Spieler*innen in allen Aspekten des Spiels unterstützen kann. Nutzbar ist das System, welches ursprünglich aus dem Golfsport kommt, für die Verbesserung von Standards. So soll es in den DFB-Teams unter anderem dabei helfen, die Top-Spin-Schusstechnik zu implementieren, die durch ihren plötzlich fallenden Ball eine größere Erfolgsaussicht verspricht. Das Gerät und die Schusstechnik konnten die Teammanager*innen im Anschluss selbst testen.

Pilotlehrgang abgeschlossen

Haupt eröffnete den offiziellen Teil des ersten Abends, indem er noch einmal erwähnte, wie es zum jährlichen Meetup der Teammanager*innen beim DFB und damit dann auch zum Pilotprojekt Teammanager*innen-Zertifikat kam. "Wir schaffen am neuen DFB-Campus die bestmöglichen Voraussetzungen für unsere Mannschaften, aber auch für den gesamten deutschen Fußball, um sportlich erfolgreich zu sein", beschrieb Haupt die Idee hinter der neuen Heimat des DFB. Eine der Säulen der Akademiearbeit seien dabei Aus- und Weiterbildungsprogramme. "Wir haben diesen Bereich in den vergangenen Jahren inhaltlich reformiert und neue, innovative Programme entwickelt. Ziel ist es dabei, die Schlüsselpositionen des deutschen Spitzenfußball individuell und kompetenzorientiert aus- und weiterzubilden. Deswegen sind wir sehr glücklich darüber, dass es unter dem Dach des DFB neben einem erstmalig durchgeführten Teammanager*innenzertifikat auch ein regelmäßiges Netzwerktreffen gibt, in dem neue Impulse und der Blick über den Tellerrand im Vordergrund stehen", fuhr Haupt fort. Gerade das Teammanagement sei laut Behlau ein "sehr breites Spielfeld", welches hohe Sensibilität erfordere. "Ich freue mich deshalb sehr, dass wir unter den Expert*innen nun einen besseren Austausch haben", so der Bereichsleiter Management Nationalmannschaften.

In Kooperation mit der accadis Hochschule schufen der DFB und seine Akademie durch das Zertifikat "Teammanagement", ein fundiertes Ausbildungskonzept, um die Teammanager*innen auf ihr Aufgabenspektrum vorzubereiten. Sechs Module innerhalb von neun Monaten bearbeiteten die elf Absolvent*innen, die beim Meetup offiziell ihr Zertifikat erhielten. Und auch deren Fazit fiel bei der abschließenden Podiumsdiskussion positiv aus. So lobte Arne Niehörster von Borussia Dortmund: "Ich konnte durch das Zertifikat mein Rollenverständnis und Profil schärfen. Wir müssen uns als Berufsgruppe stärker positionieren, denn die Menschen, mit denen ich zusammenarbeite, kennen unsere Aufgabenbereiche oft nicht."

Selbstmanagement in der Praxis

Auch der DFB konnte aus dem Input der Teilnehmer*innen seine Lehren ziehen. Die Arbeit im Verband sei mit der im Verein an einigen Stellen nicht zu vergleichen. Behlau dazu: "Wir haben das Teammanagement nicht erfunden und haben deshalb auch unglaublich viel reflektieren können." Für die Zukunft kündigte er an, werde man aus dem Pilotlehrgang die besten Inhalte herausziehen und sie in knappen, kurzen Präsenzphasen modulieren.

Am Vormittag des zweiten Tages gab Sportpsychologe Arimond den Teilnehmenden Hilfestellungen für ein besseres Selbstmanagement. Dabei nahm er die Teammanager*innen praktisch mit, indem er für die jeweilige Situation passende Atemübungen demonstrierte. An Arimond würden sich häufig Top-Manager wenden: "Diese haben zwar eine hohe Resilienz, kommen aber irgendwann auch an ihre Grenzen und wissen dann nicht, wie es weitergehen soll. Man muss sich selbst gut führen, um andere gut führen zu können." Einen besonderen Schwerpunkt im Training des Selbstmanagements legt er darauf, eine Bewusstheit für die eigene Reiz-Reaktion-Konsequenz-Kette zu erlangen. Wichtig ist dafür das sogenannte Achtsamkeitstraining, dessen Auswirkungen sich durch Wachstum des angesprochenen Muskels im MRT nachweisen lassen. Zudem legt er seinen Klienten nahe, häufiger bewusst zu reflektieren, auf was sie am Ende des Tages stolz sein können.