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Keller: "Fritz Walter hatte unglaublichen Umgang mit Menschen"

Seit September 2019 steht Fritz Keller an der Spitze des DFB. Auch vor seiner Zeit in Frankfurt hat er beim SC Freiburg, der Sommelier-Union Deutschland und in der Gastronomie Erfahrungen in Führungspositionen gesammelt. Im Leadership-Talk der DFB-Akademie, der fortan auch als Audio-Podcast erscheint, spricht er mit Thorsten Hermes darüber, was ihm in einer Führungsposition wichtig ist und was ihn darüber hinaus auch persönlich antreibt.

Fritz Keller über…

... seinen Taufpaten Fritz Walter: Fritz Walter hatte einen unglaublichen Umgang mit Menschen. Er zeigte eine große Wertschätzung für jeden Einzelnen, unabhängig von der Herkunft, dem Beruf oder der Stellung. Er hat mir erklärt, man könne nur daraus lernen, wenn man andere Menschen achtet und beachtet. Sie geben viel mehr zurück, als man ihnen geben kann.

... Nachhaltigkeit: Wir brauchen ein neues, nachhaltiges System. Dafür muss man auch unpopuläre Entscheidungen treffen, für die man jetzt noch "geprügelt" wird, die sich aber in einem oder zwei Jahren auszahlen. Es ist einfach, schnell zu reagieren um eine Schlagzeile zu produzieren. Es darf aber nicht um die Schlagzeile von heute gehen, sondern um das Miteinander von morgen und von übermorgen.

... welche Tugenden er durch den Fußball gelernt hat: Mein Vater war dagegen, dass ich mit dem Fußball anfange. Durch seinen Widerstand habe ich gelernt, dass auch unüberwindbar scheinende Hindernisse überwunden werden können, wenn man lange genug dranbleibt. Neben Hartnäckigkeit habe ich auch gelernt, dass in einer Gemeinschaft jeder sein Bestes geben muss, um die Spitze zu erreichen. Wenn man das glaubhaft vermittelt, erreicht man auch, dass sich in einem Unternehmen alle Mitarbeiter wohlfühlen.

... die Zukunft des DFB: Mein Wusch ist es, einen Kulturwandel zu vollziehen. Wir müssen den Fußball wieder in den Vordergrund stellen und alles andere unterordnen. Dazu gehört auch, dass wir uns nicht mehr wie eine Behörde verhalten, sondern eher zum Think Tank werden. Mit der neuen Akademie haben wir eine tolle Gelegenheit, das durchzusetzen und neue Plattformen zu bilden.

... Ziele, die er bis zum Ruhestand beim DFB erreichen will: Der Neid ist meiner Meinung nach die größte Hürde, die wir in unserer Gesellschaft zu überwinden haben. Der Sport hat die besten Möglichkeiten, Neid abzubauen. Wenn der Fußball und ich selbst in meiner Position als DFB-Präsident dazu beitragen können, dass der Neid aus unserer Gesellschaft verschwindet, habe ich mein größtes Ziel erreicht.

Everyday Leadership ist für mich: ... jeden Tag an morgen und an übermorgen denken.