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A+ Lizenz der Akademie: "Neue Impulse"
In der Sportschule Hennef wird derzeit erstmals der Trainer*innen-Lehrgang für die neue A+ Lizenz durchgeführt. Ausgerichtet sind die Inhalte auf Trainer*innen, die sich auf die Förderung junger Talente im Hochleistungs- und Übergangsbereich spezialisieren. Ein Besuch vor Ort.
Es ist eine Premiere, die in diesen Tagen an der Sportschule in Hennef stattfindet. Erstmals wird der vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) ausgerichtete A+ Lizenz-Lehrgang für Trainer*innen durchgeführt. Hier werden Inhalte für 20 Teilnehmende erarbeitet, die im leistungsorientierten Nachwuchsbereich tätig sind. Die Ausbildung wird geleitet von Lars Tiefenhoff und seinen beiden Kollegen Lennart Claussen und Ralf Peter.
Der 51 Jahre alte Tiefenhoff sagt: "Wir haben die A+ Lizenz unter anderem ins Leben gerufen, weil wir stärker als bislang den Schwerpunkt auf die Ausbildung von hochqualifizierten Nachwuchstrainer*innen legen wollen. Bisher war dies ein kleinerer Teil der Ausbildung in der ehemaligen Fußball-Lehrer-Lizenz. An dieser Stelle haben wir nun bewusst für eine Trennung gesorgt, um eine stärkere Fokussierung auf die Alltagsanforderungen der Teilnehmer*innen zu richten."
"Ausbildung auf Augenhöhe zwischen Teilnehmenden und Ausbildern"
Das Feedback der Teilnehmenden ist bislang positiv. Sebastian Kegel ist Leiter des Nachwuchsleistungszentrum von RB Leipzig. Der 39-Jährige sagt: "Ich finde es sehr gut, dass diese Ausbildung auf Augenhöhe zwischen Teilnehmenden und Ausbildern stattfindet. Einige der Inhalte sind mir schon bekannt. Das ist einerseits eine gute Bestätigung für unsere Arbeit in Leipzig. Aber selbstverständlich habe ich auch jetzt schon neuen Input mitnehmen können - spannend fand ich vor allem die sportpsychologischen Inhalte. Das ist gerade im Nachwuchsbereich meiner Meinung nach ein ganz wichtiges Thema."
Die A+ Lizenz ist eingebettet in die neue Struktur der Trainerausbildung der DFB-Akademie. Ins Leben gerufen wurde eine sogenannte Entwicklungstreppe in der Trainerausbildung. Diese bietet durchgehende altersspezifische Profile für Jugend- und Erwachsenentrainer*innen - vom DFB-Kindertrainer*in-Zertifikat bis zur ProLizenz. Dabei werden die Lizenzen bis einschließlich der B-Lizenz durch die Landesverbände vergeben. Ab der B+ Lizenz werden die Lehrgänge durch die DFB-Akademie ausgerichtet. Die vier zentralen Bausteine der Ausbildung sind die Themen "Ich", Spiel & Spieler*in", "Organisation" und "System Fußball". Sie bilden den ganzheitlichen Ansatz.
540 Lerneinheiten auf 13 Blöcke aufgeteilt
Die nun erstmals gestartete A+ Lizenz beinhaltet 540 Lerneinheiten, die auf 13 Blöcke, aufgeteilt in Onlinevorphasen, Präsenzphasen und Anwendungsphasen, innerhalb von zwölf Monaten aufgeteilt sind. Zusätzlich sind Praktika und Hospitationen (etwa als Referent im Rahmen einer BDFL- Fortbildung) Bestandteil der Ausbildung. Wer sie erfolgreich absolviert, kann danach zum Beispiel als Cheftrainer*in von Juniorenmannschaften in der A- und B-Junioren-Bundesliga arbeiten. Ebenso von Männer-Mannschaften bis einschließlich der Regionalliga oder von Frauenteams bis zu FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Auch Tätigkeiten als Verbandssportlehrer*in in einem Landesverband oder als DFB-Stützpunktkoordinator*in sind möglich.
Genau diese Tätigkeitsfelder werden auch durch die 21 Teilnehmer*innen im Premierenlehrgang abgedeckt. "Die Gruppe setzt sich sehr heterogen zusammen", sagt Ausbilder Tiefenhoff. "Der große Vorteil ist, dass die Teilnehmenden so ihr spezifisches Wissen mit den anderen teilen. Damit ist diese Konstellation am Ende gewinnbringend für alle. Die Rolle der Ausbilder definieren wir in diesem Kontext als Lernbegleiter und Impulsgeber. Gleichzeitig ist für uns die Individualisierung sehr wichtig. Wir gehen auf die Wünsche und Anforderungen der Teilnehmenden im Detail ein. Die Teilnehmer*innen hingegen geben uns fortlaufend Rückmeldung zu Inhalten und Methodik. Wir wünschen uns also einen ständigen Austausch auf Augenhöhe."
Die Ausbildungsziele für künftige Trainer*innen mit der A+ Lizenz sind klar formuliert. Die Absolventen sollen in der Lage sein, eine eigene Führungsphilosophie zu erarbeiten. Außerdem sollen sie die Kompetenz erlangen, um individuelle Spiel- und Trainingsvisionen auf Basis vorher formulierter Ziele zu erstellen. Von großer Bedeutung ist darüber hinaus die Team- und Talententwicklung auf Basis qualitativer und quantitativer Analyse. Gerade im Nachwuchsbereich sind zudem eine zielgerichtete Ausbildungsvision und eine eigene Organisationsphilosophie zu formulieren.
Duda: "Lehrgang hat schon jetzt neue Impulse gegeben"
Ein weiterer Teilnehmer ist Michael Duda, 33 Jahre alter Koordinator der DFB-Stützpunkte in Südhessen. Duda sagt: "Mich überzeugt vor allem, dass es im Lehrgang nicht nur um fußballspezifische Aspekte geht, sondern dass auch die Persönlichkeit im Fokus steht. Wer bin ich? Wie wirke ich auf andere? Wer will ich eigentlich sein? Das sind Fragen, die wir uns stellen und beantworten. Ich habe zehn Jahre lang im Nachwuchsleistungszentrum gearbeitet und bin jetzt seit zweieinhalb Jahren DFB-Stützkoordinator. Ich konnte also schon viel Erfahrung in diesem Bereich sammeln. Aber dieser Lehrgang hat mir schon jetzt neue Impulse für meine Arbeit gegeben."
Der Premierenlehrgang für die A+ Lizenz wird noch bis in den Herbst gehen. Parallel soll im Sommer bereits der zweite Lehrgang starten. Künftig soll es dann immer so sein, dass ein Lehrgang Anfang des Jahres und einer im Sommer beginnt.
Die Teilnehmenden des Premierenlehrgangs für die A+ Lizenz: Benjamin Adam (Bayer Leverkusen, Trainer U 17), Mirko Casper (Bayer Leverkusen, Trainer U 15), Marc Dommer (1. FC Köln, sportlicher Leiter U 9 - U 14), Björn Dreyer (Werder Bremen, Trainer U 17), Michael Duda (Hessischer Fußball-Verband, Stützpunktkoordinator), Martin Eismann (FLV Brandenburg, Verbandssportlehrer), Andreas Hölscher (Fußball-Verband Südwest, Stützpunktkoordinator), Janis Hohenhövel (DFB, Co-Trainer U 15), Aron Jäckle (Karlsruher SC, Trainer U 12), Finn Jaensch (Holstein Kiel, Sportlicher Leiter Leistungszentrum), Sebastian Kegel (RB Leipzig, Sportlicher Leiter Leistungszentrum), Raphael Laghnej (SV Sandhausen, Sportlicher Leiter Leistungszentrum), Christian Martin (Jahn Regensburg, Trainer U 15 und Leiter Leistungszentrum), Martin Mroß (LFV Mecklenburg-Vorpommern, Verbandssportlehrer), Bastian Reinhardt (Hamburger SV, Trainer U 15), Benjamin Seifert (VfL Bochum, Trainer U 15), Wolfgang Sonnenhauser (SpVgg. Unterhaching, Co-Trainer U 17), Daniel Stredak (1. FC Heidenheim, Trainer U 15), Bernhard Weis (SC Freiburg, Trainer U 17), Nico Weißmann (1. FC Saarbrücken, Trainer U 14), Daniel Wölfel (1. FC Magdeburg, Trainer U 17).
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