3 Fragen an

Klara Bühl

Bessere Bewegungsqualität dank neurozentriertem Training

Neurozentriertes Training
Klara Bühl im Spiel gegen Spanien
  1. Stürmerin in der deutschen Nationalmannschaft

    • Vize-Europameisterin 2022

    • spielte in der Bundesliga erst für den SC Freiburg und mittlerweile für Bayern München

    • Gewinnerin der Fritz-Walter-Medaille in Gold
1) Wann und wie bist du auf das Neurozentrierte Training aufmerksam geworden?

Das war vor knapp zwei Jahren. Ich hatte Patellasehnenprobleme und keine meiner Behandlungen hat angeschlagen. Es passte dann einfach, dass Jan-Ingwer Callsen-Bracker zu unserer Nationalmannschaft gestoßen ist, der sich mit dem Thema sehr gut auskennt. Er hat viel mit uns trainiert und uns den neurozentrierten Ansatz näher gebracht. Jans Unterstützung war wichtig, denn das Thema ist sehr individuell und komplex. Es ist nicht so einfach zu erkennen, warum etwas nicht funktioniert und an welchen Stellen angesetzt werden muss. Deshalb bedarf es einer professionellen Begleitung. Mir hat es sehr geholfen, denn ich habe bereits in den ersten Einheiten Fortschritte feststellen können.

2) Welche Limitationen konntest du mit dem Trainingsansatz minimieren? 

Hauptsächlich geht es darum, die eigene Körperwahrnehmung zu steigern, Empfindungen besser einzuschätzen und einzelne Sehnen und Bänder genauer spüren und kennenlernen zu können. Die Übungen, mit denen ich das visuelle, vestibuläre und propriozeptische System trainiere, helfen mir beispielsweise dabei, mein Gleichgewicht und meine Koordination zu verbessern. Dadurch kann ich meine Gelenke und Muskeln besser ansteuern und die Bewegungsqualität immer weiter optimieren. Seitdem bin ich weniger verletzungsanfällig. Meine Schmerzen an der Patellasehne konnte ich beheben. 

3) Wie umfangreich ist das Training und wie integrierst du es in deinen Alltag?

In der Regel bekomme ich von Jan fünf bis sieben Übungen für einen Zeitraum von drei bis vier Wochen. Sie gehören bei mir längst zur Tagesroutine. Die Übungen dauern nicht lange und stellen keine körperliche Belastung dar. Meistens mache ich sie morgens nach dem Frühstück, bevor ich zum Training an den Campus fahre und manchmal wiederhole ich sie nochmal am Abend. Nach vier oder spätestens acht Wochen merke ich auch langfristig einen deutlichen Effekt. Indem ich dann neue Übungen hinzunehme, setze ich wieder einen neuen Reiz.

Einige spezifische Übungen nutze ich zudem zur Ansteuerung und Aktivierung kurz vor einem Spiel oder einem Training. Diese führe ich dann vor dem Warm-up durch. Ich mache sie regelmäßig, da ich das Gefühl habe, meine Leistungen dadurch steigern zu können. Allerdings setze ich mich auch nicht unter Druck. Wenn sie einmal nicht in den Zeitplan passen, dann ist das auch kein Problem.