3 FRAGEN AN

Dr. Thomas Hauser

Über die Struktur, den Aufbau und die Funktion des Bereichs Fußballmedizin in der DFB-Akademie

    • Leiter Medizin und Wissenschaft in der DFB-Akademie
    • Mitglied der Medizinischen Kommission
    • Inhaber der UEFA-Trainer A-Lizenz
    • Promotion auf dem Gebiet der Sportwissenschaft/Sportmedizin/Leistungsphysiologie

Die Gesundheit aller Nationalspieler*innen ist sehr wichtig. Demzufolge genießt die Fußballmedizin innerhalb der DFB-Akademie eine große Aufmerksamkeit und Wertschätzung. Dieser große Bereich, der personell aus den zahlreichen Mannschaftsärzt*innen und Physiotherapeut*innen sowie einem Netzwerk von nationalen und internationalen Experten besteht, wird von Dr. Thomas Hauser geleitet und koordiniert.

1) In der Akademie wird der Bereich Fußballmedizin durch das neue Medizinische Zentrum organisiert. Was zeichnet dieses Zentrum aus? 

Durch die vielfältigen Aufgaben, die im medizinischen Bereich anfallen, werden zukünftig alle medizinischen Themen, von der Forschung über die Anwendung und Betreuung bis hin zu verschiedenen Bildungsangeboten, aus dem Medizinischen Zentrum koordiniert. Zuallererst steht die medizinische und physiotherapeutische Betreuung unserer Nationalspieler*innen im Vordergrund und zwar mit dem Ziel, die Gesundheit aufrechtzuerhalten oder wiederzuerlangen. In der Akademie werden wir über eine medizinische Ambulanz verfügen, die für über hundert Ärzt*innen und Physiotherapeut*innen optimale Möglichkeiten zur Behandlung von Verletzungen und Erkrankungen bietet. Durch die vertraglich geregelte Kooperation mit dem Universitätsklinikum Frankfurt besteht Zugang zu einem Haus der Maximalversorgung, so dass jegliche Art von gesundheitlichen Problemen schnell und mit den besten Möglichkeiten behandelt werden kann.
Darüber hinaus beschäftigen wir uns intensiv mit der Schaffung von neuem Wissen durch medizinisch-wissenschaftliche Forschungsprojekte, die wir gemeinsam mit Universitäten und Kliniken durchführen. Neben der Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse bei den Nationalteams, bieten wir verschiedene Fortbildungsformate für Ärzt*innen der Bundesliga und des Amateurfußballs an, um das erlangte Wissen zu teilen und auszutauschen.

2) Das Medizinische Zentrum verfügt über ein großes nationales sowie internationales Netzwerk. Wie kann der Fußball von diesem profitieren?

Unsere Expert*innen sind selbst aktiv praktizierende Ärzt*innen oder Physiotherapeut*innen im nationalen oder internationlen Profifußball sowie weltweit agierende Wissenschaftler*innen in den unterschiedlichsten medizinischen Fachgebieten. Durch die Verbindung von praktischer Erfahrung und wissenschaftlichem Know-How streben wir an, stets auf der Höhe der Zeit zu sein, und somit bewährte sowie neue methodische Ansätze in die Behandlung der Spieler einfließen zu lassen. Zudem bieten wir als Akademie eine Netzwerk- und Austauschplattform: Auf verschiedenen Veranstaltungen, beispielsweise der Fortbildung Fußballmedizin oder verschiedenen Hands-On-Workshops, verbinden wir das medizinische Personal der Clubs mit denen der DFB-Nationalteams. Neben diesen analogen Veranstaltungen bauen wir aber auch unser digitales Angebot stetig aus.

3) Wie ist die medizinische Ambulanz in der Akademie konkret organisiert?

Mit Blick auf die medizinische Versorgung bietet sie uns eine große Zahl an medizinischen Untersuchungs- und Behandlungsräumen sowie ein diagnostisches Funktionslabor. An fünf Tagen pro Woche werden Ärzt*innen Dienst in der Ambulanz haben, um die akute Versorgung von verletzten oder erkrankten Personen auf dem DFB-Campus (Nationalspieler*Innen, Trainer*Innen, Schiedsrichter*Innen oder Teilnehmer*Innen von Trainerlehrgängen) vornehmen zu können. Bei schwerwiegenden Fällen besteht ein Direktkontakt zum Universitätsklinikum Frankfurt, so dass innerhalb weniger Minuten eine optimale und moderne medizinische Betreuung im Klinikum erfolgen kann.